Wilex befürchtet höheren Verlust
sck München – Nach dem Rückzug des Kooperationspartners Roche rechnet die Münchner Biotechnologiefirma Wilex für das laufende Jahr mit geringeren Umsätzen und einem höheren Betriebsverlust als ursprünglich erwartet. Bei Vorlage des Zwischenberichts für die ersten neun Monate teilte das Unternehmen mit, für 2015 mit Erlösen in einer Bandbreite von 3 bis 5 Mill. Euro zu planen. Bisher waren 4 bis 6 Mill. Euro avisiert. Da mit dem Ausstieg des Schweizer Pharmakonzerns bei der Entwicklung von Antikörpern rund 1 Mill. Euro an Umsatz wegbricht, weitet sich das Defizit aus. Wilex befürchtet daher für das Gesamtjahr einen Betriebsverlust in einer Spanne von 3 bis 6 Mill. Euro nach einem zuvor kalkulierten operativen Fehlbetrag von 2 bis 5 Mill. Euro. Nach neun Monaten gelang es, trotz eines auf 2,9 (i.V. 3,5) Mill. Euro geschrumpften Umsatzes (inklusive sonstiger Erträge) dank deutlich gedrückter Kosten das operative Minus um 0,8 Mill. auf 3,5 Mill. Euro zu reduzieren.Da das Unternehmen nun Projekte ohne Roche in Eigenregie fortsetzen will, benötigt es zusätzliche Finanzmittel. Entsprechende “Finanzierungsoptionen” würden “geprüft”, so Wilex. Die Firma ist nur noch bis Ende Juni 2016 durchfinanziert. Bislang hatte Großaktionär Dietmar Hopp Wilex mit Kapitalerhöhungen gestützt. Im August beendete Roche die Zusammenarbeit. Das traf Wilex unerwartet (vgl. BZ vom 14. August). Die Aktie brach ein. Bei einem Kurs von derzeit 2 Euro wird Wilex am Markt nur noch mit 18 Mill. Euro bewertet.