Windradbauer Senvion steht vor Zerschlagung

Investoreninteresse nur an Teilen - Entlassungen

Windradbauer Senvion steht vor Zerschlagung

ste Hamburg – Versuche, für den insolventen Windturbinenbauer Senvion als Gesamtkonzern einen Investor zu finden, sind gescheitert. Damit steht eine Zerschlagung des Unternehmens bevor, das der US-Finanzinvestor Centerbridge 2015 vom indischen Suzlon-Konzern erworben hatte und das im März 2016 zu einem Preis von 15,75 Euro an die Börse gekommen war. Gestern fiel die Aktie im Xetra-Handel nochmals auf 10 von tags zuvor 28 Cent.Für verschiedene profitable Kerngeschäftsfelder habe man mehrere detaillierte Offerten erhalten, teilte der 2001 als Repower Systems entstandene Turbinenbauer mit, der auch die Mitarbeiter in Betriebsversammlungen am Firmensitz in Hamburg sowie an den Standorten in Bremerhaven und Osterrönfeld über die Entwicklungen informierte. Für den Turbinenbereich seien trotz intensiver und weltweiter Suche jedoch keine Angebote für den gesamten Bereich eingegangen. Für einen erheblichen Teil der Belegschaft im Turbinengeschäft sichere die Abwicklung verschiedener Fortführungsprojekte teilweise bis ins kommende Jahr hinein die Beschäftigung, hieß es weiter. Erste Entlassungen, die zum Jahresende wirksam werden, soll es allerdings schon im September geben.Durch den gescheiterten Verkauf als Ganzes drohten nun Hunderte Entlassungen und die Schließung von Standorten, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Nun gehe es darum, möglichst viele Arbeitsplätze sowie tarifliche Arbeitsbedingungen bei einem Verkauf des Service-Geschäfts zu sichern. Dazu erwarte man konkrete Vereinbarungen mit der Insolvenzverwaltung sowie Zusagen von möglichen Erwerbern.Vorstandschef Yves Rannou hatte Ende Juli durchblicken lassen, dass es wohl nur für Teile des Unternehmens Käufer geben werde. Senvion hatte sich mit ihren Kreditgebern auf eine finanzielle Unterstützung verständigt, die eine Fortführung der Geschäfte bis mindestens Ende August sicherstellt. Nun hieß es, die verbesserte finanzielle Situation des Unternehmens ermögliche die Fortführung des Geschäftsbetriebs einschließlich der Lohn- und Gehaltszahlungen für alle Geschäftsbereiche bis zum Abschluss des M&A-Prozesses. Investorenkonzepte sollen einer Gläubigerversammlung am 10. September zur Abstimmung vorliegen. Senvion beschäftigt weltweit mehr als 4 000 Mitarbeiter.