AUTOMESSE IN DETROIT

ZF-Chef setzt auf US-Markt

Zulieferer erwartet in Nordamerika prozentual zweistelliges Wachstum bis 2015

ZF-Chef setzt auf US-Markt

scd Detroit – Der deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen bleibt für das US-Geschäft im neuen Jahr extrem optimistisch. Während viele deutsche Autobauer eine gebremste Expansion in Aussicht stellten, kündigte der ZF-Vorstandschef Stefan Sommer auf der Automesse in Detroit (Michigan) an, in den nächsten drei Jahren durchschnittlich mehr als ein Zehntel Umsatzsteigerung in Nordamerika anzupeilen.2012 war der Umsatz des Unternehmens in Nordamerika um mehr als ein Drittel auf über 4 Mrd. Dollar geklettert – in keiner anderen Region ist ZF vergleichbar gewachsen. Bis 2015 sollen mehr als 5,5 Mrd. Dollar umgesetzt werden, kündigte der seit Mai amtierende Konzernchef an. “Wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Expansionskurs fortsetzen können”, sagte Sommer. ZF profitiert von einer gestiegenen Nachfrage für moderne 8-Gang-Automatikgetriebe.Ingenieure deutscher Autobauer erklärten auf der Automesse, die Automatikgetriebe leisteten einen immer bedeutenderen Beitrag bei der Entwicklung verbrauchsärmerer Pkw. Galt vor Jahrzehnten noch, dass der Automatikbetrieb den Spritverbrauch erhöhe, ließen sich mit modernen Getrieben Effizienzen erreichen, die im manuellen Betrieb nicht in Reichweite lägen. Mit einem neuen Getriebewerk in South Carolina, das neben einem neuen 9-Gang-Automatikgetriebe auch die 8-Gang-Automatik produzieren soll, adressiert ZF die wachsende Bedeutung des US-Marktes. In das Werk habe ZF bislang 430 Mill. Dollar investiert und wolle dort nach dem Beginn der Serienfertigung in diesem Jahr bis zu 800 000 Getriebe pro Turnus fertigen.Auf dem schwächelnden europäischen Automarkt kompensiere ZF die schrumpfenden Geschäfte der Volumenhersteller (siehe Bericht zu Fiat) mit ordentlicher Nachfrage aus dem Premiumsegment. Weltweit steigerte der drittgrößte deutsche Autozulieferer seinen Umsatz um 12 % auf 17,4 Mrd. Euro. Knapp die Hälfte des Wachstums steuerte das Nordamerika-Geschäft bei.