ZF konzentriert sich auf bezahlbare Fahrassistenz
dpa-afx/scd Las Vegas/Frankfurt – Der Zulieferer ZF Friedrichshafen sieht die Zeit noch nicht reif für komplett selbstfahrende Autos und will sich daher zunächst auf intelligente und zugleich bezahlbare Fahrerassistenzsysteme für die breite Masse konzentrieren.Bei Pkw sehe man in teilautomatisierten Systemen aktuell das größte Potenzial, erklärte Vorstandschef Wolf-Henning Scheider am Montag auf der Technik-Messe CES in Las Vegas. ZF habe von einem asiatischen Autohersteller einen entsprechenden Großauftrag erhalten, sagte Scheider. Einpark- und StauhilfeDer Konzernchef ließ aber offen, von wem genau und in welchem Umfang. Der Preis für ein solches System, das verschiedene Assistenzfunktionen miteinander vernetzt, beginne bei unter 1 000 Dollar (umgerechnet knapp 900 Euro), erklärte ZF. Das sogenannte teilautomatisierte Fahren ist die Stufe 2 auf der Skala des autonomen Fahrens. Dazu gehören Einparksysteme oder Spurhalte- und Stauassistenten. Ab Stufe 3 können Autos auch schon einige Zeit und in bestimmten Situationen allein fahren, zum Beispiel auf der Autobahn. Die Skala reicht bis zum komplett autonom fahrenden Fahrzeug auf Stufe 5. Bei Bussen lohnt es sichGegen höhere Automatisierungslevel bei Personenkraftwagen sprechen laut ZF aktuell noch die hohen Kosten sowie nicht geklärte rechtliche Rahmenbedingungen. “Bei Nutzfahrzeugen sehen wir dagegen schon jetzt eine Nachfrage nach Systemen, die vollautomatisiertes Fahren nach Level 4 und höher in wenigen Jahren möglich machen”, sagte Scheider derweil.Lastwagen oder Busse etwa könnten schon heute in geschlossenen Arealen oder auf abgegrenzten Spuren vollautomatisiert fahren. In diesen Fällen ließen sich die hohen Kosten für die Systeme dann auch rasch wieder reinholen.