WERTBERICHTIGT

Zockerpapier Wirecard

Börsen-Zeitung, 31.1.2019 Wer geglaubt hat, dass mit dem Aufstieg in den Dax die turbulenten Zeiten für die Wirecard-Aktie beendet sind, sah sich am Mittwoch eines Besseren belehrt. Der Kurseinbruch um fast ein Viertel nach einem kritischen Bericht...

Zockerpapier Wirecard

Wer geglaubt hat, dass mit dem Aufstieg in den Dax die turbulenten Zeiten für die Wirecard-Aktie beendet sind, sah sich am Mittwoch eines Besseren belehrt. Der Kurseinbruch um fast ein Viertel nach einem kritischen Bericht der “Financial Times” legt die Schwachpunkte des Zahlungsabwicklers in der Kommunikation nach außen offen. Statt für Aufklärung zu sorgen, reagierte das Unternehmen mit Verhaltensmustern aus der Vergangenheit, als über dubiose Kanäle Vorwürfe wegen Betrug und Bilanzfälschung gestreut wurden. Das war im Februar 2016 der Fall, als das Papier ebenso in den Keller ging. Im Nachhinein erwiesen sich die damaligen Verdächtigungen tatsächlich als falsch, wie die Staatsanwaltschaft München im Dezember urteilte und einen Strafbefehl gegen den britischen Spekulanten Fraser Perring beantragte. Die “Financial Times” ist aber ein anderes Kaliber. Mit Gegenvorwürfen schafft man einen Verdacht nicht aus der Welt. Trotz der Fortschritte von Wirecard auf fundamentaler Ebene ähnelt die Aktie mit ihren heftigen Kursausschlägen einem Zockerpapier. sck