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Zukauf gibt Scout24 Rückenwind

Der Immobilienportalbetreiber Scout24 hat einen guten Lauf. Für einen Schub im dritten Quartal sorgt auch ein Neuerwerb. CEO Tobias Hartmann setzt bei den Erwartungen noch einen Schnaps drauf.

Zukauf gibt Scout24 Rückenwind

Zukauf gibt Scout24 Rückenwind

Online-Portalbetreiber erhöht Ergebnisprognose

sck München

Effizienzsteigerungen und die mehrheitliche Übernahme von Sprengnetter haben dem Immobilienvergleichsportalbetreiber Scout24 einen deutlichen Margenzuwachs beschert. Nach einem Schub im dritten Quartal sah sich der Vorstand veranlasst, seine Ergebniserwartungen fürs laufende Jahr heraufzusetzen. Das Management rechnet nun mit einem Plus beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit) in einer Bandbreite von 19 bis 21%. Bislang stellte CEO Tobias Hartmann ein Wachstum in einer Spanne von 18 bis 19% in Aussicht.

Aktie gewinnt 6,5 Prozent

Die Anleger nahmen die Nachricht positiv auf. Die Aktie von Scout24 sprang im Xetra-Handel zeitweise um 6,5% auf 62,32 Euro. Das Unternehmen habe besser abgeschnitten als erwartet, schieb Goldman Sachs in einer Kurzstudie. Die US-Investmentbank bekräftigte ihre Kaufempfehlung für den Titel bei einem Kursziel von 75,10 Euro.

Ergebnis wächst überproportional

Wie das MDax-Mitglied berichtete, trieb unter anderem eine „starke Nachfrage“ nach Makler-Mitgliedschaften die Erlöse. Dadurch gelang es Scout24, die rückläufige Nachfrage bei Baufinanzierungen überzukompensieren. Der Konzernumsatz des zurückliegenden Dreimonatsabschnitts wuchs um 16% auf 133 Mill Euro. Hier sorgte vor allem der Umsatz des übernommenen Immobiliendaten-Spezialisten Sprengnetter für Rückenwind. Ohne den Zukauf (organisch) fiel das Plus mit gut 10% deutlich geringer aus. Anfang Juli erwarb Scout24 Sprengnetter zu 75%. Seitdem konsolidiert der Konzern den Neuerwerb vollständig in seiner Bilanz. Nach neun Monaten lag der Umsatz bei 377 Mill. Euro ( 13%).

Derweil erhöhte Scout24 das Ebitda überproportional. Das operative Ergebnis legte im Sommerquartal um 22% auf 78 Mill. Euro zu. Die operative Marge wuchs um 3,1 Punkte auf 58,8%. Nach neun Monaten verbuchte der Konzern ein Plus von 22% auf 225 Mill. Euro. Das entsprach einer Marge von 59,6% ( 4,1 Prozentpunkte).

Analystenschätzungen übertroffen

Für den Schub sorgten die geringere Einbindung von externen Dienstleistern und ein verbessertes Kostenmanagement. Selbst ohne den Sprengnetter-Effekt hätte Scout24 einen Ergebniszuwachs von 19% verzeichnet. Mit den Ergebnissen übertraf Scout24 die durchschnittlichen Analystenschätzungen. Nach Steuern verdiente der Konzern im dritten Quartal 46 Mill. Euro ( 39%). Nach neun Monaten betrug der Überschuss 127 Mill. Euro ( 59%).

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