Zulieferer SAM nach China verkauft
wb Frankfurt – Aus Private Equity in die Insolvenz und jetzt nach China verkauft: Der schwäbische Autozulieferer SAM Automotive geht an Fuyao, einen der weltgrößten Hersteller von Autoglas. SAM war im August 2018, nicht einmal zwei Jahre nach der Übernahme der damaligen Binder-Gruppe durch den Finanzinvestor Bregal Unternehmerkapital, insolvent geworden (BZ vom 24.8.2018). Hinter Bregal steht das Family Office der C&A-Gründerfamilie Brenninkmeijer.Nachdem der Gläubigerausschuss der Übernahme einstimmig grünes Licht gegeben hat, hat am Montag der Insolvenzverwalter von Schultze & Braun der Gläubigerversammlung den Abschluss der Investorensuche gemeldet. Fuyao Glass Group setzt nach eigenen Angaben mit etwa 25 000 Beschäftigten über 2 Mrd. Euro um. Das Unternehmen wurde 1987 gegründet. SAM Automotiv fertigt an drei Standorten in Deutschland sowie in Puebla in Mexiko Dachrelingsysteme, Dachzierleisten, Zierleisten und Tankdeckelsysteme. Ein Großteil des Umsatzes von zuletzt 280 Mill. Euro wird mit dem VW-Konzern erwirtschaftet, auch Daimler, GM und Volvo sind Kunden.SAM war im März 2018 mit 1 800 Beschäftigten in Folge von Umsatzrückgängen und den Auswirkungen eines Großbrandes in die Krise geraten und hatte daraufhin die Frankfurter Kanzlei Finkenhof mandatiert. Nach Stellung des Insolvenzantrags im August führte der Verwalter den Geschäftsbetrieb fort und beauftragte PwC mit einem strukturierten Investorenprozess. Der Käuferseite wird von Bird & Bird beraten.