Fluggesellschaft

14 Banken garantieren Lufthansa-Kapitalerhöhung

Die Lufthansa hat eine Kapitalerhöhung über rund 2,1 Mrd. Euro auf den Weg gebracht. Das Volumen ist für Lufthansa-CFO Remco Steenbergen genau richtig, wie er im Interview mit der Börsen-Zeitung vorrechnet.

14 Banken garantieren Lufthansa-Kapitalerhöhung

hei/lis Frankfurt

Die Lufthansa hat eine Kapitalerhöhung über rund 2,1 Mrd. Euro auf den Weg gebracht. Das Volumen ist für Lufthansa-CFO Remco Steenbergen genau richtig, wie er im Interview mit der Börsen-Zeitung vorrechnet: „Wir nehmen jetzt weitere 2,1 Mrd. Euro auf, so dass wir bei 13 Mrd. Euro Liquidität landen. Wenn wir nun die staatlichen stillen Beteiligungen bis voraussichtlich Ende des Jahres zurückzahlen, verringert sich unsere Liquidität um 5,5 Mrd. Euro. Dann bleiben 7,5 Mrd. Euro … Wir bewegen uns also genau auf dem richtigen Liquiditätslevel.“ Denn Steenbergen hat der Lufthansa kurz nach seinem Amtsantritt im Januar 2021 eine höhere Mindestreserve von 6 bis 8 Mrd. Euro verordnet. Zuvor hatten dem Konzern 3 bis 4 Mrd. Euro genügt, was sich allerdings in der Coronavirus-Pandemie als zu knapp erwies.

Der Bezugspreis für die rund 597,7 Millionen Aktien von 3,58 Euro je Papier entspricht einem Abschlag von 56% auf den Schlusskurs vom Freitag. Dennoch zeigte sich Steenbergen „sehr zufrieden mit diesem Ergebnis“. Die Lufthansa nimmt 14 Banken in Anspruch, um die Kapitalerhöhung, die von den Instituten vollständig garantiert wird, durchzuziehen. Das sei bei einem „solchen Volumen üblich“. Steenbergen hebt die Mittelzusagen von BlackRock besonders hervor. Mehrere von dem Assetmanager verwaltete Investmentfonds haben einen Sub-Underwriting-Vertrag über insgesamt 300 Mill. Euro abgeschlossen und sich verpflichtet, ihre Bezugsrechte in vollem Umfang auszuüben. „Das zeugt von einem großen Vertrauen in unsere Strategie.“ Mit Hilfe der Kapitalerhöhung soll im Zuge der Pandemie in Anspruch genommene Staatshilfe zurückbezahlt werden. Es geht dabei um rund 2,5 Mrd. Euro aus den stillen Einlagen I und II. Vom deutschen Stabilitätspaket bliebe dann noch die Beteiligung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) von 15,9% am Grundkapital. Ob der WSF bei der Kapitalerhöhung mitzieht, ist noch offen.

Interview und Bericht Seite 9

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