Meta enttäuscht Anleger mit Ausblick schwer
Ausufernde KI-Investitionen
schockieren Meta-Aktionäre
Klassisches Werbegeschäft brummt – Aktie sackt dennoch ab
dpa-afx New York
Die Facebook-Mutter Meta Platforms hat Anleger mit ihrem Ausblick auf dem falschen Fuß erwischt. Die Aktie, die schon am Vorabend bei Bekanntgabe der Quartalszahlen deutlich abgesackt war, verlor im frühen Handel an der Wall Street am Donnerstag zeitweise mehr als 15%, – obwohl die Ergebnisse des vergangenen Quartals die Erwartungen übertrafen.
Für das laufende Vierteljahr sagte Meta einen Umsatz zwischen 36,5 und 39 Mrd. Dollar voraus. Analysten hatten im Schnitt mit 38,4 Mrd. Dollar gerechnet. Hauptursache für die Verstimmung der Investoren sind allerdings die rasant steigenden Ausgaben für die Entwicklung von Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI). So gibt Meta nun die Spanne für die Ausgaben in diesem Jahr mit 96 bis 99 Mrd. Dollar an. Die bisherige Prognose lag leicht darunter.
Vor allem aber stört viele Anleger, dass nach wie vor unklar bleibt, wann diese enormen Investitionen in Umsatz und Erträge münden. Meta hat erste KI-Anwendungen in die Apps von Tochterfirmen wie Facebook und Instagram gesteckt, um die Nutzung und vor allem die Nutzungsdauer der Community zu erhöhen. Das Soziale Netzwerk steht in scharfem Wettbewerb mit der beliebten Video-App Tiktok. Bei dieser drohen in den USA zwar regulatorische Repressalien, die Regierung hat gerade ein Gesetz verabschiedet, das die chinesische Mutter zwingen soll, Tiktok in den USA abzuspalten. Aber dies dürfte ein langwieriger juristischer Kampf werden, der Meta nicht zeitnah hilft.
Rekordumsatz im Auftaktviertel
Im vergangenen Quartal lief das Werbegeschäft von Meta anhaltend auf Hochtouren. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 27% auf 36,45 Mrd. Dollar und fiel damit so hoch aus wie noch nie im Auftaktviertel. Den Gewinn steigerte die Facebook-Mutter mit knapp 12,4 Mrd. Dollar auf mehr als das Doppelte. Auf mindestens eine App des Konzerns griffen im März im Schnitt 3,24 Milliarden Nutzer täglich zu. Nach wie vor hohe Verluste bringt das Geschäft mit dem Metaverse und Brillen zur Darstellung virtueller Realität (VR). Die Sparte Reality Labs schrieb operativ rote Zahlen von 3,85 Mrd. Dollar nach −4 Mrd. im Vorjahresquartal.
