Vergütungssystem

Aareal steuert auf Schlappe in Hauptversammlung zu

Die Aareal Bank geht einer Schlappe auf der Hauptversammlung am Dienstag kommender Woche entgegen. Nachdem am Freitag die DekaBank angekündigt hat, sie werde gegen das neue Vorstandsvergütungssystem stimmen, zeichnet sich eine Ablehnung der...

Aareal steuert auf Schlappe in Hauptversammlung zu

bn Frankfurt

Die Aareal Bank geht einer Schlappe auf der Hauptversammlung am Dienstag kommender Woche entgegen. Nachdem am Freitag die DekaBank angekündigt hat, sie werde gegen das neue Vorstandsvergütungssystem stimmen, zeichnet sich eine Ablehnung der Vorschläge am Dienstag ab. So hat der Stimmrechtsberater ISS Anteilseignern empfohlen, das System abzulehnen. Auch die beiden Aktionärsaktivisten Petrus Advisers und Teleios Capital sowie die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) opponieren gegen die Vorstandsvergütung. Allein die beiden Aktivisten und die DekaBank, die unter anderem Anteile der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) verwaltet, dürften gemeinsam rund 27% der Aktien an der Bank auf sich vereinigen. Dies könnte bereits für eine Mehrheit auf der Aktionärsversammlung reichen. In den Jahren 2020 und 2019 belief sich die Präsenzquote dort auf 53% bzw. auf 56%.

Die DekaBank hält das Vergütungssystem laut einer Sprecherin für „im Branchenvergleich unangemessen“. Das vorgeschlagene Grundgehalt bewege sich eher auf dem Niveau einer europäischen Großbank. Zudem habe die Aareal Bank nicht offengelegt, wie sie zu dieser Höhe gekommen sei oder warum sie es als marktkonform ansehe. Die Aareal Bank äußerte sich am Freitag auf Anfrage nicht zu der drohenden Abstimmungsniederlage, auch nicht das Beratungshaus HKP, das an der Konzeption des neuen Vergütungssystems, das eine Maximalvergütung von 5,5 Mill. Euro pro Vorstandsmitglied vorsieht, mitgewirkt hat. 2020 kassierten die sechs Vorstandsmitglieder insgesamt 5,9 Mill. Euro fix sowie 3,7 Mill. Euro variabel bei einem Bestand an Pensionsverbindlichkeiten von 33,5 Mill. Euro. Zugleich schrieb das Haus erstmals seit 2005 rote Zahlen.

Unterstützung erfährt die Bank hingegen bei der Besetzung des Aufsichtsrats. Petrus und Teleios fordern eine Abwahl dreier Mitglieder, darunter der Vorsitzenden Marija Korsch. Nach den Stimmrechtsberatern ISS und Glass Lewis sprach sich am Freitag jedoch auch die 9,6% der Aktien haltende DekaBank gegen das entsprechende Ergänzungsverlangen aus. „Wir sehen die Besetzung des Aufsichtsrates nicht kritisch und sehen keine zwingenden Argumente, dass ein Wechsel zu diesem Zeitpunkt gerechtfertigt ist“, erklärte die DekaBank.

Bericht Seite 2

Großaktionäre Aareal Bank
AnteilseignerProzent
DekaBank9,6
Petrus Advisers9,6
Teleios Capital 7,8
Morgan Stanley 6,4
Janus Henderson5,0
Allianz5,0
Dimensional4,9
Quelle: Unternehmen, BloombergBörsen-Zeitung
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