Allianz Global Investors legt neue Private-Markets-Fonds auf
AGI legt neue Private-Markets-Fonds auf
400 Mill. Euro für ersten Evergreen-Fonds – Infrastrukturvehikel in Arbeit
phh Frankfurt
Allianz Global Investors (AGI) hat für den ersten semi-liquiden Privatmarktfonds rund 400 Mill. Euro bei professionellen Investoren eingesammelt. Wie der Vermögensverwalter am Mittwoch mitteilte, sei dies der erste gemischte Privatmarktfonds, der sowohl in Infrastruktur als auch in Private Debt und Private Equity investiere.
Darüber hinaus kündigte AGIs neue Infrastrukturchefin Marta Perez im Rahmen der Medientage der AGI in Frankfurt an, einen neuen Infrastrukturfonds für die Energiewende auflegen zu wollen. Bis 2025 brauche Europa 10 Bill. Euro, um die anstehenden Investitionen in die Digitalisierung und die nachhaltige Transformation der Wirtschaft zu finanzieren. Regierungen hätten erkannt, dass sie sich dafür mit institutionellen Investoren zusammentun müssten.
AGI setzt auf Infrastrukturpaket der Bundesregierung
Als Beispiel nannte Perez das von der neuen Bundesregierung angekündigte 500 Mrd. Euro schwere Infrastrukturpaket. Generell beobachtet die Infrastrukturmanagerin, dass sich Europas Regierungen stärker um privates Kapital bemühen würden. Große Hoffnung setzt Perez auch in die Kapitalmarktunion, die den europäischen Investitionsstandort deutlich aufwerten würde.
Im vergangenen Jahr hätte Allianz Global Investors im Bereich Infrastruktur viel in Lateinamerika investiert, wo AGI einer der größten privaten Infrastrukturkreditgeber sei. Auf der Eigenkapitalseite liege der Investitionsschwerpunkt im Infrastrukturbereich stärker auf Europa, wo AGI in neue Technologien wie beispielsweise die Bindung von CO₂ oder Wasserstoff investieren würde.
Auf der Private-Credit-Seite sieht AGI gute Wachstumschancen in Asien, wo der Vermögensverwalter bereits vor Jahren lokale Teams in Singapur und Indien aufgebaut hat. Private-Credit-Chef Sebastian Schroff zufolge ist der asiatische Markt verglichen mit den US-Märkten und Europa weniger kompetitiv, wodurch dort noch höhere Renditen möglich wären.
Potenzial sieht Schroff zudem am Zweitmarkt für Kreditfonds. Dort können Investoren Anteile an bestehenden Private-Market-Fonds handeln. Im Bereich Private Equity habe sich der Zweitmarkt in den vergangenen Jahren schon gut entwickelt. Auf der Private-Credit-Seite hingegen steht die Entwicklung laut Schroff jedoch erst am Anfang.