Banken schreiben mehr Stellen aus
Banken schreiben mehr Stellen aus
Bloomberg Frankfurt
Bei Stellenausschreibungen haben sich deutsche Banken im ersten Quartal erneut vom Rest der Wirtschaft abgekoppelt. Während Finanzdienstleister ihre Ausschreibungen um etwa 6% im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöhten, gingen die Stellenangebote über alle Branchen hinweg um rund 5% zurück.
Gegen den Trend
Insgesamt stieg die Anzahl der von Banken, Kreditinstituten und Fintechs in Deutschland öffentlich ausgeschriebenen Jobs im ersten Quartal auf 42.467, zeigt eine Studie des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe. In der Gesamtwirtschaft hingegen schrumpfte den Daten zufolge die Anzahl der öffentlich ausgeschriebenen Stellen auf etwa 3,9 Millionen in den drei Monaten.
Beschäftigte im Vertrieb gesucht
„Trotz einer schwachen Konjunktur sucht der Finanzsektor händeringend nach Personal“, erklärte Index-Chef Jürgen Grenz. Das gelte besonders für den Vertrieb. "Im ersten Quartal schrieben die Banken mit fast 9.400 Stellen die zweitmeisten Stellen für Vertriebsmitarbeiter aus.“ Auf dem ersten Platz lagen Finanz- und Rechnungswesen, Controlling und Versicherung mit zusammen rund 18.000 Stellen. Es folgten Organisation und Projektmanagement mit 4.700 Jobs.
Hohe Abgänge
Die vielen Stellenausschreibungen dürften auch damit zusammenhängen, dass es in der Branche derzeit nicht nur einen Mangel an Fachkräften gibt, sondern auch einen demografischen Wandel. Viele Häuser erwarten, dass in den nächsten zehn Jahren 30% der Belegschaft oder mehr in Rente gehen werden.
Auf diese Thematik war auch die Helaba im Geschäftsbericht für das Jahr 2024 eingegangen. „Bedingt durch die demografische Entwicklung scheiden bis Ende der 2030er Jahre rund 50% der Beschäftigten aus der Helaba aus“, hieß es darin. „Das stellt uns perspektivisch vor die Herausforderung, Schlüsselstellen zügig mit qualifiziertem Personal zu besetzen.“
Besonders viele Stellen in Frankfurt
Mit Blick auf die branchenweit ausgeschriebenen Stellen ist Frankfurt weiter der „unangefochtene Finanz-Hotspot“, erklärte Grenz. In der Mainmetropole hätten sich Jobsuchende im ersten Quartal auf über 4.500 Stellen bewerben können. Mit deutlichem Abstand folgten Berlin und München mit rund 3.000 beziehungsweise 2.400 ausgeschriebenen Stellen. Die Index Gruppe wertet für ihre Statistiken zum Stellenmarkt 197 Printmedien, 319 Online-Stellenbörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit sowie die Webseiten von rund 895.000 Firmen aus.