Am häufigsten gezahlt wird in Deutschland noch immer in Cash – allerdings vor allem bei Kleckerbeträgen. Das ist das Fazit der Untersuchung „Zahlungssysteme im Einzelhandel“, deren wichtigsten Ergebnisse Studienautor Horst Rüter auf dem EHI Payment Kongress in Bonn vorstellte. Demnach ist der Umsatzanteil von Bargeld im vergangenen Jahr um 1,7 Prozentpunkte auf 33,8% zurückgegangen, obwohl mehr als die Hälfte der Einkäufe in bar bezahlt wurden. Ein Grund hierfür mag das noch immer an vielen Kassen angebrachte Schildchen „Kartenzahlung erst ab 10 Euro“ sein.

Nicht zuletzt wegen der Lockdowns war die Zahl der Einkäufe im deutschen Einzelhandel in den Corona-Jahren deutlich zurückgegangen. Doch dabei handelte es sich offenbar nicht um eine dauerhafte Veränderung. Wie das EHI in seiner aktuellen Publikation Zahlungsverkehr konstatiert, hat sich das Niveau sowohl gemessen am Umsatz als auch an der Zahl der Einkäufe wieder auf dem Niveau vor der Pandemie eingependelt. Demnach tätigen die Konsumenten in Deutschland pro Kopf durchschnittlich 239 physische Einkäufe im Jahr.

Wie jedes Jahr wertet die Studie nicht nur die Daten des stationären Handels aus, auf den der Löwenanteil entfällt, sondern auch den E-Commerce mit in Deutschland ansässigen Marktteilnehmern. Hier baute der US-Zahlungsdienstleister Paypal nach den Marktforschern von EHI im Vergleich zum Vorjahr seinen Marktanteil um 0,8 Prozentpunkte auf 28,5% aus. Noch stärker wuchs allerdings die Zahlung per Kredit- oder Debitkarte, die im Vergleich zu 2023 um 0,9 Prozentpunkte auf 12,3% stieg. Das reicht allerdings noch immer nur für Platz 3 nach dem Lastschriftverfahren, das um 0,6 Prozentpunkte auf 17,3% hinzugewann.