Ausblick für 2025 bestätigt

BayernLB bremst Rückgang des Zinsüberschusses

Das sinkende Zinsniveau macht der Bayerischen Landesbank noch immer zu schaffen, aber nicht mehr so stark wie zu Jahresbeginn. Rückläufig entwickelte sich auch die Risikovorsorge – vor allem dank eines Geschäftsfelds.

BayernLB bremst Rückgang des Zinsüberschusses

Bayerische Landesbank bremst
Rückgang des Zinsüberschusses

Direktbank DKB liefert drei Viertel des Konzernergebnisses

jh München

Nach einem Ertragseinbruch um rund 40% in Startquartal hat die Bayerische Landesbank (BayernLB) im zweiten Quartal den Abstand zum Vorjahreswert verkürzt. Das Ergebnis vor Steuern von April bis Juni lag mit 470 Mill. Euro 24 Mill. Euro oder knapp 5% unter dem Wert des vergangenen Jahres. Daraus ergibt sich für das erste Halbjahr ein Rückgang um ein Fünftel auf 751 Mill. Euro. Zwar schlug sich das gesunkene Zinsniveau abermals im Zinsüberschuss nieder, allerdings nur noch mit minus 4,4% auf 669 Mill. Euro. Auf Halbjahressicht belief sich der Rückgang auf knapp 11%.

Einzelfälle im Immobilienportfolio

Deutlich rückläufig entwickelte sich die Risikovorsorge, die im zweiten Quartal auf 63 Mill. Euro sank – nach 132 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Geringer war der Bedarf im Geschäftsfeld Immobilien, während das Segment „Corporates & Markets“ einen deutlichen Anstieg verzeichnete. Im Vorjahr hatte die BayernLB hier die pauschale Vorsorge (Post Model Adjustments) reduziert. Nun reagierte sie auf das schwache Konjunkturumfeld und nannte „Einzelfälle im Mobilitätsportfolio“, zu dem die Autozulieferer zählen.

Weniger faule Kredite

Der Anteil notleidender Kredite am gesamten Volumen verringerte sich in der ersten Jahreshälfte von 1,2 auf 1,0%. Die Bank begründet dies unter anderem mit „ersten Erholungseffekten im Immobilienportfolio“. Die höhere Risikovorsorge im Firmenkundengeschäft drückte das Ergebnis des Segments „Corporates & Markets“ im Halbjahr um mehr als die Hälfte auf 74 (183) Mill. Euro. Dessen operativen Erträge blieben weitgehend stabil.

Gewinnmotor DKB

Die Direktbank DKB lieferte abermals den mit Abstand größten Ergebnisbeitrag. Obwohl ihr Zinsüberschuss mit 863 Mill. Euro deutlich unter den im Vorjahreszeitraum erzielten 950 Mill. Euro lag, blieb ihr Ergebnis vor Steuern von 561 Mill. Euro nahezu stabil. Das entspricht drei Vierteln des Konzerngewinns. Die Kundenzahl der DKB stieg bis zur Jahresmitte auf rund 5,9 (5,7) Millionen. Sie ist – wenn auch mit großem Abstand – die zweigrößte Direktbank in Deutschland. Die ING hat hierzulande mehr als 10 Millionen Kunden.

Zuversicht für das Gesamtjahr

Dank der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr blickt Vorstandschef Stephan Winkelmeier zuversichtlich auf das gesamte Jahr. Bereits vor einem Monat hatte er gesagt, der obere Rand der angestrebten Ergebnisspanne sei in Reichweite. Vor Steuern reicht diese von 1 Mrd. bis 1,3 Mrd. Euro. Mit 751 Mill. Euro in den ersten sechs Monaten hat die Bank weit mehr als die Hälfte erreicht. Allerdings fällt im vierten Quartal das Ergebnis in der Regel schwächer aus, da die Bank zum Jahresende versucht, sich gegen möglichst alle Risiken im folgenden Jahr zu wappnen.

So war es auch 2024 gewesen, als die BayernLB mit 1,58 Mrd. Euro ihr bisher höchstes Ergebnis vor Steuern erzielt hatte. In der ersten Jahreshälfte hatte sie davon schon 60% eingefahren. Unter dem Strich verringerte sich das Konzernergebnis in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um knapp ein Viertel auf 557 Mill. Euro.