De Cos folgt Ingves als Chairman des Baseler Ausschusses nach
Von Bernd Neubacher, FrankfurtGut anderthalb Jahre nach Ablauf seiner regulären Amtszeit im Juni 2017 darf Stefan Ingves sein Amt als Chairman des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht abgeben. Das Aufsichtsgremium der Baseler Runde unter Leitung von EZB-Präsident Mario Draghi hat Spaniens Notenbankgouverneur Pablo Hernández de Cos per sofort als Nachfolger des schwedischen Amtskollegen berufen. Seine Amtszeit dauert drei Jahre und kann, wie im Falle von Ingves, einmal verlängert werden.De Cos, der erst seit Juni vergangenen Jahres Gouverneur der spanischen Zentralbank ist und den die linksgerichtete Unidos Podemos in seinem Heimatland als geldpolitischen Falken bezeichnet, tritt in große Fußstapfen. Unter der Ägide von Ingves hat der Baseler Ausschuss die aufsichtliche Reregulierung infolge der Finanzkrise nicht gerade zügig, letztlich aber doch erfolgreich auf den Weg gebracht, auch wenn der im Dezember 2017 vereinbarte Abschluss des Regelpakets Basel III noch bis ins Jahr 2027 reichende Übergangsfristen vorsieht.Die seit Juli 2017 dauernde Hängepartie bei der Suche nach einem Nachfolger dürfte somit nicht nur mit einer zeitraubenden Suche nach global proporzgerechten Lösungen zu erklären sein – im November wurde Fed-Gouverneur Randal Quarles als Nachfolger von Mark Carney, Gouverneur der Bank of England, als Chairman des globalen Finanzstabilitätsrats berufen. Eine Rolle dürfte auch gespielt haben, dass der Posten nun, da es an die Umsetzung des Abschlusses von Basel III geht, nicht mehr so attraktiv wirkt wie vor Jahren, als die Regeln ausgearbeitet wurden. Man freue sich auf die Zusammenarbeit mit de Cos, während der Baseler Ausschuss seine Arbeit zunehmend auf die Evaluierung der Post-Krisen-Reformen und auf entstehende Verwundbarkeiten im globalen Bankensystem richte, erklärt Draghi, Chairman der das Gremium beaufsichtigenden Group of Governors and Heads of Supervision.