EDITORIAL
Liebe Leser,der Anfang eines bekannten Zitates von Heinrich Heine, dem großen Sohn Düsseldorfs, lautet: “Geld ist rund und rollt weg.” Wie gut deshalb, dass wir die Banken haben! Sie halten für uns das Geld zusammen, verwalten es und übernehmen darüber hinaus wichtige und unverzichtbare Funktionen im Wirtschaftsleben.Als Heine geboren wurde, war das erste Düsseldorfer Bankhaus, damals noch bekannt als Handelshaus Jäger, bereits zwölf Jahre alt – und es besteht bis heute: HSBC Trinkaus & Burkhardt kann auf eine 230-jährige Geschichte zurückblicken. Damit ist die Bank, übrigens neben einer noch etwas älteren Apotheke, Düsseldorfs ältestes, ununterbrochen bestehendes Unternehmen.Auf diese große Tradition können die Bank, die ganze Branche und der Finanzplatz Düsseldorf stolz sein. Doch seit Heine hat sich viel verändert, nicht nur in der Bankenbranche, aber gerade auch dort. Diese Fähigkeit, sich immer wieder unbekannten Herausforderungen zu stellen und sich neu erfinden zu können, beweist bis heute die große Innovationskraft der Branche.Die Banken stehen damit sinnbildlich für die Dynamik des gesamten Wirtschaftsstandortes Düsseldorf. Sie gestalten den Wandel in unserer wachsenden Stadt mit, dank der engen Verflechtung mit den großen und kleinen Unternehmen der Region. So bedingen sich der Erfolg der örtlichen Wirtschaft und der Banken gegenseitig.Diese Verwurzelung in der Stadt verspricht eine gewisse Bodenhaftung und ist einer der Gründe dafür, dass die Düsseldorfer Banken die weltweite Finanzkrise ab dem Jahr 2007 vergleichsweise gut überstanden haben. Der gesunde Branchenmix in der Region macht es leichter, Abhängigkeiten von einzelnen Branchen oder gar Unternehmen zu vermeiden und Risiken zu streuen. So erkennen die Banken sicherlich mit dem richtigen Gespür für erfolgreiche Geschäfte neue Chancen und unterstützen nach Kräften junge Unternehmen, insbesondere auch Start-ups.Das große und bevölkerungsreiche Einzugsgebiet wirkt auf Kreditinstitute wie ein Magnet. Für Düsseldorf sprechen zudem der Wohlstand und die vergleichsweise hohe Kaufkraft in der Region. Kein Wunder, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Privatbanken eine Niederlassung in Düsseldorf eröffnet oder ihre Dependancen vergrößert haben.Zudem genießt der Bankenstandort Düsseldorf hohes internationales Vertrauen. Dies wird durch die große Zahl der Vertretungen ausländischer Banken, insbesondere auch aus dem asiatischen Raum unterstrichen, was auch die Abwicklung von Handelsgeschäften der exportorientierten Düsseldorfer Firmen erleichtert.Düsseldorf ist heute mit weitem Abstand Bankenstandort Nummer eins in Nordrhein-Westfalen und Nummer zwei in Deutschland. Die Bedeutung der Branche für Düsseldorf zeigt sich dabei auch in der Zahl der Beschäftigten im Bankgewerbe und ihrem im Vergleich zu anderen Städten ungewöhnlich hohen Anteil an den Beschäftigten insgesamt. Damit übernehmen die Banken auch eine besondere soziale Verantwortung als Arbeitgeber.Sicherlich bleiben sich die Düsseldorfer Banken – ob öffentlich-rechtlich, genossenschaftlich oder privat – ihrer Verpflichtung für den gesamten Standort bewusst, für die Unternehmen, vor allem aber für die Menschen in der Region. Allen Akteuren wünsche ich für die Tätigkeit am faszinierenden Banken- und Finanzstandort Düsseldorf stets die nötige Weitsicht und viel Erfolg.Thomas GeiselOberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf