Gerry Cross soll Nummer zwei der EU-Bankaufsichtsbehörde werden
fed – Nach dem höchst umstrittenen Wechsel des Ungarn Adam Farkas von der EU-Bankaufsichtsbehörde (European Banking Authority, EBA) zur Kapitalmarktlobby AFME hat die EBA nun wohl bald wieder einen Exekutivdirektor. EBA-Chef José Manual Campa informierte gestern seine Kollegen in einer hausinternen Mitteilung, dass der Ire Gerry Cross für die Position des Exekutivdirektors vorgeschlagen wird. Ein entsprechender Beschluss sei gestern vom Rat der Aufseher getroffen worden.Cross wird bereits in der nächsten Woche vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments Rede und Antwort stehen müssen. Sollte er die Anhörung erfolgreich absolvieren, könnte ihn das EU-Parlament in der Plenardebatte am 10. Februar wählen. Wann Cross in diesem Fall seinen Dienst antritt, ist noch nicht abschließend geklärt.Cross ist in der EBA kein Unbekannter, denn er gehört bislang schon als Vertreter der irischen Notenbank dem Rat der Aufseher an. Zudem ist er einer der Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses der EBA für Regulierung und Politik. Sein Posten in der Central Bank of Ireland ist der des für Finanzmarktregulierung zuständigen Direktors. In dieser Rolle leitet er bisher die Arbeiten der Notenbank über aufsichtsrechtliche und regulatorische Fragen.Cross hat schon eine ganze Menge beruflicher Stationen in der Kreditwirtschaft und der Politik hinter sich. Er war früher für die EU-Kommission und die britische Finanzaufsicht tätig, aber auch für Fortis, die internationale Bankenorganisation IIF – und sogar für die Kapitalmarktlobby AFME. In diese Richtung ist ein Wechsel also allem Anschein nach unproblematisch.