Geschäftsklima kühlt in der Finanzbranche ab

Investitionen und Umsätze wachsen schwächer

Geschäftsklima kühlt in der Finanzbranche ab

fir Frankfurt – Das Geschäftsklima in der deutschen Finanzbranche hat sich im dritten Quartal verschlechtert. Der vierteljährlich vom Center for Financial Studies (CFS) erhobene gleichnamige Index weist einen Rückgang um 4,5 auf 113,9 Punkte auf. Er beruht auf einer Befragung von Managern bei Finanzinstituten und -dienstleistern, die über Umsätze, Erträge, Mitarbeiter und Investitionen im gerade vergangenen Quartal Auskunft geben sowie über ihre Prognosen für das aktuelle Quartal. Das CFS ist Teil des House of Finance der Goethe-Universität in Frankfurt.Die Abnahme führen die Analysten vor allem auf ein niedrigeres Wachstum der Erträge und der Mitarbeiterzahlen der Dienstleister sowie auf einen schwächeren Anstieg der Umsätze und der Investitionen der gesamten Finanzbranche zurück. Allerdings sei eine stark gegenläufige Entwicklung bei den Erträgen der Finanzinstitute festzustellen, die nach einem schwachen zweiten Quartal kräftig stiegen. Im Gegenzug nahmen die Erträge der Dienstleister ab, berichtete das CFS am Montag.Für das dritte Quartal rechnen sowohl Finanzinstitute als auch Dienstleister mit einem leichten Rückgang beim Ertragswachstum. Nachdem noch im zweiten Quartal Stellenabbau bei den Finanzinstituten zu verzeichnet worden ist, ist die Stimmung aktuell mit 100,1 Punkten neutral. Für das laufende Quartal rechnen die Dienstleister erneut mit einer Abschwächung des Mitarbeiterwachstums und die Finanzinstitute mit einem Stellenabbau. Vertrauen in FrankfurtDie internationale Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland fällt nach wie vor positiv aus, wenn auch schwächer als bisher. Sie hatte nach dem Brexit-Votum 2016 Höchststände erreicht. “Tatsächlich konnten in den letzten Monaten auch andere Finanzplätze in der Europäischen Union vom Brexit profitieren. Das scheint die positive Entwicklung in Frankfurt zu relativieren”, sagt Hubertus Väth, Geschäftsführer der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance. Da sich mehr als 30 Finanzinstitute für die Verlegung ihres Europahauptquartiers nach Frankfurt ausgesprochen hätten, werde die Mainmetropole 2019 erheblich an Bedeutung gewinnen.