Goldman Sachs legt sich gegen Volcker-Regel ins Zeug
sp New York – Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Pläne der US-Aufsichtsbehörden für eine Neufassung der sogenannten Volcker Rule kritisiert, die im Rahmen des Wall-Street-Reformpakets Dodd-Frank Act beschlossen worden war und den Eigenhandel von Banken beschränken soll. Die geplanten Neuerungen könnten den Handel für Banken sogar noch erschweren, moniert die Bank in einem Brief vom vergangenen Mittwoch an mehrere für die Umsetzung der Volcker-Regel zuständige Behörden. Vor allem mit Blick auf Investitionen von Banken in Hedgefonds und Private Equity bleibe die Volcker-Regel auch nach den von den Aufsichtsbehörden geplanten Veränderungen zu restriktiv, heißt es in dem von Chief of Staff John Rogers unterzeichneten Schreiben weiter. Die vorgeschlagenen Änderungen seien nicht geeignet, die ungerechtfertigten Lasten der Regulierung für die Branche zu lindern.Die Volcker Rule ist der Wall Street schon seit längerem ein Dorn im Auge. Unter der Regierung von US-Präsident Donald Trump sind die Aufsichtsbehörden bemüht, die Regulierungsanforderungen an die Branche zu reduzieren. In der vergangenen Woche endete die Frist für Kommentare zu den geplanten Neuerungen. Goldman Sachs, deren Geschäftserfolg wie bei keinem anderen US-Institut vom Handelsgeschäft abhängig ist, hat nach eigenen Angaben an den Eingaben von fünf Branchenverbänden mitgearbeitet. Anders als Wettbewerber wie Morgan Stanley oder J.P. Morgan Chase hat die Bank auch ein eigenes Schreiben bei den Aufsehern eingereicht.Verbraucherorganisationen kritisierten die Pläne der Aufsichtsbehörden ebenfalls, wenn auch aus anderen Gründen. “Wir glauben, dass die Verwässerung der Volcker Rule gefährlich fehlgeleitet ist”, heißt es etwa in der Stellungnahme der Interessenvertretung Public Citizen.