Opfer der Dollar-Abwertung

Hedging-Experte Argentex vor Notverkauf

Argentex steht vor einem Notverkauf. Der Experte für das Management von Währungsrisiken wurde von der Abwertung des Dollars kalt erwischt.

Hedging-Experte Argentex vor Notverkauf

Schlechte Zeiten für Hedging: Argentex steht vor Notverkauf

„Schneller und signifikanter Rückgang der Liquiditätsposition“

hip London

Die börsennotierte Argentex, die sich auf das Management von Währungsrisiken für ihre Kunden spezialisiert hat, steht mit dem Rücken zur Wand. Die von der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump ausgelösten Kurskapriolen an den Devisenmärkten führten zu einem „schnellen und signifikanten Rückgang der Liquiditätsposition“, wie die Gesellschaft per Pflichtveröffentlichung mitteilte.

Die schnelle Abwertung des Dollar habe Margin Calls auf Derivategeschäfte nach sich gezogen. Um die Zahlungsfähigkeit sicherzustellen, benötige Argentex eine Kapitalspritze und zwar sofort. Man prüfe „eine Reihe von Optionen für das Geschäft", hieß es am Dienstag.

Mehrere Übernahmeinteressenten

Die Aktie wurde vom Handel am Londoner Wachstumssegment Aim (zuvor: Alternative Investment Market) ausgesetzt. Der Börsenwert belief sich zuletzt auf 51 Mill. Pfund. Der Board teilte mit, man habe eine Reihe von Schritten zum Schutz der Cashbestände unternommen und höhere Sicherheitsleistungen von Gegenparteien gefordert.

Mittlerweile wurde verlautbart, dass von mehreren Kaufinteressenten unverbindliche Angebote eingegangen seien. Darunter findet sich neben Lumon Aquisitions, einem Vehikel der Private-Equity-Gesellschaft Pollen Street Capital, und dem irischen Unternehmer Terry Clune auch die privat gehaltene IFX Payments.

Verhandlungen über Brückenfinanzierung

Mit letzterer verhandele man über eine Brückenfinanzierung, um die unmittelbaren Liquiditätsnöte zu lindern. Argentex lässt sich von Singer Capital Markets beraten. Die Angebote von Lumon und Clune lehnte der Board einstimmig ab.

Argentex ging 2019 an die London Stock Exchange. Zu den Investoren gehören der Website des Unternehmens zufolge Hargreaves Lansdown, Gresham House, Pacific Investments und Axa. Es unterhält Niederlassungen in Großbritannien, den Niederlanden, Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

CBI-Veteran im Board

Barclays, Citigroup, Macquarie und Nomura werden als institutionelle Gegenparteien genannt. Im Board findet sich mit Digby Jones ein ehemaliger Generaldirektor der Confederation of British Industry (CBI).

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