Im DatenraumBaFin verhängt höhere Strafen

Höhere Strafen und mehr Sonderbeauftragte

Die deutsche Finanzaufsicht hat im vergangenen Jahr den von ihr beaufsichtigten Instituten Strafen in Höhe von 40 Mill. Euro aufgebrummt, viermal mehr als 2023.

Höhere Strafen und mehr Sonderbeauftragte

Höhere Strafen und mehr Sonderbeauftragte

BaFin-Bilanz

fir Frankfurt

Fast 40 Mill. Euro an Bußgeldern hat die deutsche Finanzaufsicht im vorigen Jahr verhängt und damit vier Mal so viel wie 2023, wie aus dem jüngst veröffentlichten Jahresbericht der Behörde hervorgeht. Die Frankfurter Rechtsanwaltskanzlei Richter hatte, basierend auf Bußgeldbekanntmachungen der BaFin, bereits im Dezember in einem Gastbeitrag in der Börsen-Zeitung mit 38 Mill. Euro eine dicht daran liegende Prognose abgegeben.

Schwächen in Geldwäscheprävention

Die dicksten Brocken unter den 195 Bußgeldverfahren waren N26 mit 9,2 Mill. Euro, Solaris (6,5 Mill.), Commerzbank (1,45 Mill.), C24 (1,25 Mill.), die allesamt mit Versäumnissen in der Geldwäscheabwehr bzw. zu spät abgegebenen Geldwäscheverdachtsmeldungen im Zusammenhang standen. Citigroup Global Markets Europe bekam sogar 12,975 Mill. Euro aufgebrummt, allerdings wegen mangelhafter Risikokontrollen im Handelssystem. Im Instrumentenkasten der BaFin findet sich neben Bußgeldern eine Vielzahl an Dingen, die zum Einsatz kommen können, wenn sie es als geboten erachtet – etwa Kapitalaufschläge, Sonderprüfungen, Geschäftseinschränkungen, die Entsendung von Sonderbeauftragten und als Ultima Ratio den Lizenzentzug.

Neun Sonderbeauftragte im Einsatz

An solchen Maßnahmen hat die Aufsicht im vergangenen Jahr insgesamt 768 verhängt, so viel wie 2023. In den allermeisten handelte es sich um Nachbesserungen bei Eigenmittel- bzw. Liquiditätsanforderungen. Zur Bestellung von Sonderbeauftragten kam es neun Mal, im Vorjahr waren es sechs gewesen. Die meisten, nämlich sechs, entsandte die BaFin 2024 zu Kreditbanken. Bei den Genossenschaftsbanken, deren Risikoinstitute vom Schlage einer VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden für Schlagzeilen sorgen, waren es zwei.

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