Trotz Unsicherheit durch US-Zölle

Japans Finanzgruppen erwarten neue Rekordgewinne

Die Finanzgruppen MUFG, SMFG und Mizuho geben sich für das neue Geschäftsjahr in ihren Ausblicken optimistisch, zählen aber die Risiken auf.

Japans Finanzgruppen erwarten neue Rekordgewinne

Japans Banken sagen Gewinnrekorde vorher

mf Tokio

Ungeachtet der Unsicherheit durch die US-Einfuhrzölle erwarten Japans drei große Finanzgruppen ein weiteres Jahr mit Rekordgewinnen und wollen mehr eigene Aktien zurückkaufen. Die Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) rechnet für das im März 2026 endende Geschäftsjahr mit einem Anstieg des Nettogewinns um 7,5% auf 2 Bill. Yen (12,3 Mrd. Euor). Die Branchenzweite Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) sagt einen Gewinnzuwachs von 10% auf 1,3 Bill. Yen (8 Mrd. Euro) vorher. Die Mizuho Financial Group prognostiziert einen Gewinnanstieg um 6% auf 940 Mrd. Yen (5,8 Mrd. Euro). Alle Ausblicke lagen unter den Erwartungen der Analysten, da sie zum Jahresanfang meist konservativ kalkuliert sind. MUFG will bis zu 1,5% ihrer Aktien für bis zu 250 Mrd. Yen (1,5 Mrd. Euro) erwerben. Mizuho und SMFG kündigten Aktienrückkaufprogramme über jeweils 100 Mrd. Yen (613 Mill. Euro) an.

Höherer Leitzins stützt Gewinne

Die drei Finanzgruppen hatten im Geschäftsjahr mit Bilanzstichtag 31. März 2025 jeweils Rekorderträge erwirtschaftet. Die Zinserhöhungen der Bank of Japan verbesserten die Profitabilität von Unternehmenskrediten, zudem verkauften die Gruppen in großem Stil Anteile an Kundenunternehmen. Doch das Risiko eines Abschwungs durch die erhöhten US-Einfuhrzölle führt dazu, dass die Bank of Japan ihren nächsten Zinsschritt hinauszögert, was die Aktienkurse der drei Finanzgruppen bereits belastete. Einen Ausgleich liefert das Asiengeschäft. Vor wenigen Tagen erwarb SMFG für 1,6 Mrd. Dollar 20% der indischen Yes Bank.

„Hohe Unsicherheiten“ im Außenhandel erschwere die Prognose der Ergebnisse, erklärte MUFG in einer Präsentation, die unter anderem Stagflation und Vertrauensverlust in den Dollar als Risiken aufführte. SMFG stellte 90 Mrd. Yen (552 Mill. Euro) für Rezessionsrisiken zurück, ihre Kunden seien bei Geschäften und Investitionen schon vorsichtiger geworden. Der CEO von Mizuho, Masahiro Kihara, erklärte, der Ergebnisausblick sei konservativ ausgefallen, da die US-Zölle die Geschäftsplanung unvorhersehbarer machten.

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