Erstes Quartal zeigt gute Signale

Klarna gewinnt mächtig an Händlerreichweite

Klarna verbucht im ersten Quartal ein Umsatzwachstum von 15% und steigert ihre Händlerbasis kräftig dank neuer Partnerschaften. Der Börsengang liegt weiter auf Eis.

Klarna gewinnt mächtig an Händlerreichweite

Klarna gewinnt mächtig
an Händlerreichweite

Strategie zum Ausbau der Partnerschaften trägt schon Früchte

bg Frankfurt

Das an die Börse strebende Fintech Klarna sollte mit seinen am Montag vorgelegten Zahlen für das erste Quartal grundsätzlich überzeugt haben. Dabei hob CEO Sebastian Siemiatkowski in einer von seinem KI-Avatar vorgetragenen Ansprache hervor, dass das Momentum mit Überschreiten der Marke von 100 Millionen Kunden sowie den jüngsten Partnerschaften wie der mit Walmart stimme. „Unsere KI-First-Strategie zeigt außergewöhnliche Ergebnisse: Wir wachsen schneller als der Wettbewerb. Unser Händlernetzwerk skaliert rasant und unsere nächsten Produktgenerationen verändert das Finanzmanagement von Millionen Menschen grundlegend.“ Wobei man an der Stelle sagen muss, dass Klarna den KI-Einsatz zuletzt ein klein wenig zurückgedrängt hat und wieder vermehrt Von-Mensch-zu-Mensch-Kommunikation im Kundenmanagement einsetzt.

Gutes Umsatzplus

Der Umsatz von Klarna stieg im ersten Quartal auf vergleichbarer Basis um 15% auf 701 Mill. Dollar, während das Bruttowarenvolumen (GMV) um 13% auf 25 Mrd. Dollar zunahm. Das Händlerwachstum beschleunigte sich auf einen Zuwachs von 27%, wobei Klarna jetzt 724.000 Händler erreicht, von denen 150.000 neu hinzugewonnene Einzelhandelspartner sind. Das seien doppelt so viele wie im Vorquartal, heißt es. Die Integration von Stripe habe das Wachstum weiter angetrieben und bevorstehende Kooperationen mit J.P. Morgan, Worldpay und Nexi sollten Klarnas Händlerbasis weiter stärken, hofft Siemiatkowski.

Minimaler operativer Gewinn

Wichtig für das auf Eis liegende IPO: Die Transaktionsmarge konnte um 6% verbessert werden, sodass dort nun 271 Mill. Dollar zu Buche stehen. Die sogenannte Take Rate liegt nun bei 2,77%. Der bereinigte operative Gewinn fällt mit 3 Mill. Dollar aber noch sehr dünn aus.

Ein Wermutstropfen: Die Verluste aus nicht zurückgezahlten Krediten erhöhten sich um 17% auf 136 Mill. Dollar. Das war dann ausschlaggebend dafür, dass der Nettoverlust im Abschnitt bis Ende März auf 99 Mill. Dollar anzog nach einem Fehlbetrag von 47 Mill. Dollar im Vorjahresabschnitt. Man könne das Kreditbuch angesichts kurzer Laufzeiten schnell drehen, erklärt Klarna. Die durchschnittliche Ausfallrate liegt bei 0,54% nur leicht über den 0,51% vom Vorjahr. Zudem sind die Kosten zur Refinanzierung der Ausreichungen ansteigend um 15% gegenüber dem Vorjahr.

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