Kreditnachfrage der Unternehmen wächst im Startquartal um 2,9%
Kreditnachfrage der Unternehmen
wächst im Startquartal um 2,9%
Zollstreit bremst Investitionsneigung, so die KfW
fir Frankfurt
Das Neugeschäft mit Unternehmenskrediten entwickelt sich verhalten. Das Volumen der an Unternehmen und Selbstständige vergebenen Darlehen stieg im ersten Quartal im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 2,9%, zeigt die KfW in ihrem am Montag veröffentlichten Kreditmarktausblick. Im vierten Quartal hatte sie ein Kreditwachstum von 3,1% ausgewiesen. Die KfW erwartet nach einem Dämpfer im zweiten Quartal eine Fortsetzung des moderaten Neugeschäftszuwachses. Der Kreditmarktausblick betrachtet die quartalsweise Veränderung des Kreditbestands und beruht auf Berechnungen der KfW.
Banken restriktiver
In ihrem vorherigen Ausblick von Mai hatte diese noch die Einschätzung abgegeben, dass das Kreditwachstum im Startquartal mehr als 4% betragen dürfte. Der im Vergleich mit den Erwartungen deutlich schwächere Zuwachs dürfte der Verunsicherung durch die US-Zollpolitik geschuldet sein, zudem seien die Banken restriktiver in der Kreditvergabe. Es dominiere nach wie vor die Zurückhaltung der Firmen, neue Kredite aufzunehmen, so die KfW.

Wie sich die Vergabe von Unternehmenskrediten weiter entwickele, sei angesichts des volatilen Wirtschaftsumfeldes höchst unsicher, heißt es. Zum einen nehme die Zuversicht zu, dass sich die wirtschaftliche Lage verbessert, und damit die Investitionsneigung. Zum anderen läuft dem zuwider, dass die Unsicherheit durch die Zollquerelen anhält. Zwar habe die Einigung zwischen EU und USA Ende Juli mehr Planungssicherheit geschaffen, doch sei unwägbar, wie stabil das Abkommen sei und welche Absatzverluste auf die Firmen zukommen. „Die dämpfende Wirkung auf die Investitionsausgaben der Unternehmen wird daher voraussichtlich anhalten“, schreibt die KfW.
Hinzu komme, dass Banken ihre restriktive Kreditvergabepolitik weitgehend beibehielten. „Erst wenn sich die Kreditqualität mit der konjunkturellen Aufhellung stabilisiert und sich die handelspolitischen Risiken legen, werden die Banken ihre Kreditstandards wieder lockern“, so die KfW.
Investitionsbooster hilft
Auf der positiven Seite vermerkt die KfW die seit Juli geltenden Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmensinvestitionen („Investitionsbooster“) und die Investitionsoffensive deutscher Firmen („Made for Germany“. Darüber hinaus dürften insbesondere Sektoren wie Verteidigungs- und Bauindustrie von staatlichen Aufträgen im Zuge des Finanzpakets für Sicherheit und Infrastruktur profitieren. All das könne die Investitionsneigung anregen.