Krisen lassen Büroimmobilien stagnieren
Krisen lassen Büroimmobilien stagnieren
Renditen in fünf deutschen Großstädten unterscheiden sich stark
tl Frankfurt
Der Büroperformance-Indikator Victor Prime Office hat sich im ersten Quartal dieses Jahres kaum verändert. Der vom Maklerhaus JLL alle drei Monate erhobene Renditemesswert lag für die Toplagen der deutschen Immobilienhochburgen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München Ende März 2025 bei 167,9 Punkten. Das waren den Angaben zufolge 0,4% mehr als Ende des vierten Quartals 2024. Es handelt sich um den dritten Anstieg in Folge.
Die einzelnen Standorten haben sich allerdings sehr unterschiedlich entwickelt. Frankfurt, Hamburg und München wiesen eine leicht positive Performance auf. Dagegen sind Berlin und Düsseldorf verhalten ins Minus gefallen.
Leichte Belebung ist spürbar
„Es ist zwar eine leichte Belebung am Büroinvestmentmarkt spürbar, die Höhe des Transaktionsvolumens ist allerdings stark von dem Verkauf des Upper West in Berlin geprägt“, sagte Ralf Kemper, Head of Value and Risk Advisory JLL Germany. Ohne diesen großen Abschluss hätte das Investitionsvolumen in Büros in den fünf Immobilienhochburgen auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahresquartal 2024 gelegen. „Stabile Spitzenrenditen in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 zeigen zumindest, dass sich die Preise wie von uns erwartet für den Moment eingependelt haben.“
Allerdings hätten sich die Zukunftsaussichten im Laufe des ersten Quartals geändert, so Kemper weiter. „Die vollen Auswirkungen der volatilen Lage an den Finanzmärkten sind noch nicht abschätzbar. Kurzfristig werden sie vermutlich die Transaktionsaktivitäten in den nächsten drei bis sechs Monaten hemmen." Zu Jahresbeginn hätten viele Marktteilnehmer eine schnellere Belebung erwartet, weil sie von mehr Stabilität und Planungssicherheit ausgingen. Für das europäische Büro-Segment zeigt sich Kemper allerdings optimistischer. Eine entsprechende positive Stimmung nehme er „zunehmend und insbesondere von angelsächsisch geprägten Investoren“ wahr.
Stabiles Spitzensegment
Die Unwägbarkeiten zeigten sich aber noch nicht in einer möglichen Schwankungsbreite des Victor. Die Spitzenrenditen blieben laut JLL an allen fünf Standorten stabil, die Spitzenmiete stieg nur in München. Daher wurde die (minimale) Veränderung des Indikatorwerts in erster Linie vom Mietmarkt jenseits des Spitzensegments beeinflusst.