Litauen strebt Bildung einer Bitcoin-Reserve an
Litauen strebt die Bildung
einer Bitcoin-Reserve an
bg Frankfurt
Nach Tschechien bereitet sich mit Litauen ein zweites europäisches Land auf die Bildung einer strategischen Bitcoin-Reserve vor. Wirtschaftsminister Viktors Valainis erklärte im Podcast „Unblock“, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis man eine solche Reserve anlege. Valainis will, dass sich Litauen allgemein mehr für Krypto-Assets öffnet, um damit internationalen Unternehmen eine Ansiedelung schmackhafter zu machen.
US-Pensionsfonds mischen Bitcoin bei
Dabei soll das Anlegen einer Bitcoin-Reserve wohl nicht über die Zentralbank laufen, sondern über einen staatlichen Fonds, der weit diversifiziert und international investiert ist: Dieser Fonds hat aktuell ein Volumen von 8,78 Mrd. Euro, wovon nur knapp 10% in Litauen investiert sind. Valainis zufolge würde man mit dem Hinzufügen von Bitcoin als Asset dem Vorgehen von US-Pensionsfonds folgen, die schon Krypto beimischen.
Steuerzahlungen in Bitcoin können eine Option werden
Er regt außerdem an, dass man einführen könnte, Steuern in Bitcoin zu bezahlen. Damit würde Litauen global Aufmerksamkeit erhalten. Zum Jahresanfang hatte Litauen schon die steuerlichen Anforderungen für ausländische Anleger reduziert, um Handelsplattformen und Verwahrer anzulocken. Litauen ist seit Jahren ein Drehkreuz der Fintech-Szene. So hatte die Neobank Revolut ihre erste Lizenz von der litauischen Notenbank erhalten. Auch der US-Pionier Robinhood hat seine Broker-Lizenz jüngst über Litauen genehmigt bekommen.
Was wird die EZB dazu sagen?
In Litauen dürften Regierung und Notenbank dann bald mit einer entsprechenden Konsultation nebst Research zu Chancen und Risiken von Bitcoin-Käufen beginnen, bevor es zu Allokationen kommt. Eine solche Absicherung plus Änderung der Anlagerichtlinien braucht es, bevor Steuergelder in eine neue Assetklasse umgeschichtet werden. Die Tschechen führen die Prüfung zur Einführung einer nationalen Bitcoin-Reserve gerade über die Notenbank durch. Der litauische Vorstoß hat dabei einen anderen Charakter, ist das Land im Gegensatz zu Tschechien doch Euro-Mitglied – und die Europäische Zentralbank von Bitcoin-Allokationen nicht begeistert. Eventuelle Kritik könnte Litauen dadurch abmoderieren, dass das Investment nicht über die Notenbank läuft.
USA zu nationalem Krypto-Fonds bereit
In den Vereinigten Staaten hat Präsident Donald Trump die Schaffung einer nationalen Reserve von Bitcoin und Kryptowährungen bereits grundsätzlich beschlossen. Es gibt kein entsprechendes Gesetz dafür. Allerdings befindet sich eines in Arbeit, was von Trumps Krypto-Beauftragtem David Sacks gesteuert wird. Auch in den USA ist die Notenbank gegen eine solche Allokation, für die sie ihre Anlagerichtlinie ergänzen würde. Trump ist über verschiedene mit ihm verbundene Gesellschaften in Kryptowerte investiert, vor allem über World Liberty, die in Altcoins investiert. Solche Altcoins will Trump auch mit staatlichem Geld kaufen lassen, was einen Interessenskonflikt darstellen kann.