Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat erwartete Erlöse aus einem Rechtsstreit mit der russischen Firma Rasperia in Höhe von 1,2 Mrd. Euro gewinnmindernd aus ihrer Bilanz ausgebucht. Das Geld, erwartete Erlöse aus einer Vollstreckung gegen Rasperia in Österreich, hatte die RBI gegen eine Schadenersatzzahlung von gut 2 Mrd. Euro verrechnet, zu der sie in Russland verurteilt worden war. Inzwischen sei die Bank der Ansicht, die Bilanzierung der erwarteten Zahlung entspreche nicht den IFRS-Bilanzregeln. Die Bank sei aber weiterhin überzeugt, dass die Forderung Rasperia und ihre Vollstreckung „auf einer starken rechtlichen Grundlage stehen“.

Der bilanzielle Vorgang werde zwar keine Auswirkungen auf das Ergebnis des Kernkonzerns der RBI haben, aber sehr wohl das (einschließlich der Russland-Tochter ermittelte) Halbjahresergebnis des Gesamtkonzerns belasten, erklärte die Bank. Die früher dem Oligarchen Oleg Deripaska zugeordnete Investmentfirma Rasperia hatte die russische RBI-Tochter im Streit um eine eingefrorene Beteiligung am Wiener Baukonzern Strabag in Russland verklagt und Schadenersatz zugesprochen bekommen. Dagegen will sich die RBI mit der Gegenklage wehren.