Rückläufige Entwicklung bei sozialen und grünen Finanzierungen
Negativtrend bei sozialen
und grünen Finanzierungen
ESG-Volumen schrumpft im ersten Quartal um ein Viertel
wbr Frankfurt
Der europäische Markt für nachhaltige Finanzierungen ist verhalten in das Jahr 2025 gestartet. Die Auswertung des ESG Finance Reports der Branchenvereinigung Association for Financial Markets in Europe (AFME) zum ersten Quartal zeigt einen spürbaren Rückgang der Emissionsvolumina über verschiedene ESG-Instrumente hinweg.
Mit einem Gesamtvolumen von 169 Mrd. Euro lag die Emission von ESG-Anleihen und -Darlehen rund 27 % unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Besonders deutlich fiel der Rückgang bei den Sustainability-linked und grünen Darlehen aus, deren Volumen sich nahezu halbierte. Auch die Emission von ESG-Anleihen schrumpfte im Jahresvergleich um 15% auf 121 Mrd. Euro.
Grüne und soziale Anleihen unter Druck
Auf Produktebene entwickelten sich nachhaltige Anleihen leicht positiv (+24% auf 16 Mrd. Euro), während grüne (-19%) und soziale Anleihen (-18%) rückläufig waren. Der Anteil von ESG-Anleihen an der gesamten Anleiheemission in Europa fiel leicht auf 12,5%. Größte Emittenten waren Italien (29 Mrd. Euro) und Frankreich (27 Mrd. Euro), wobei Italien besonders bei den Übergangsanleihen dominierte.
Erste Emission mit Neu-Standard
Ein Novum war die erstmalige Emission von EU-GBS-konformen Anleihen. Diese Anleihen erfüllen die Anforderungen des neuen European Green Bond Standard (EU-GBS), der strengere Vorgaben zu Transparenz, Verwendung der Mittel und externen Prüfungen für grüne Anleihen festlegt. Zu den Pionieren zählten unter anderem Île-de-France Mobilités und ABN Amro.