Spanische Banken steigern Ergebnis bis März

Santander und Caixabank mit gutem ersten Quartal

Spaniens Großbanken müssen die umstrittene Sondersteuer nicht mehr komplett im ersten Quartal verbuchen. Santander prüft Verkauf in Polen.

Santander und Caixabank mit gutem ersten Quartal

Santander und Caixabank kompensieren Zinssenkungen

Neue Berechnung der Bankensteuer in Spanien treibt Gewinn

ths Madrid

Spaniens größte Bank hat trotz fallender Zinsen und negativen Wechselkurseffekten das Ergebnis im ersten Quartal gesteigert. Demnach verbuchte Santander einen Nachsteuergewinn von 3,4 Mrd. Euro, ein Plus von 19% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie das Geldinstitut am Mittwoch bekannt gab. Doch war dabei ein wesentlicher Faktor die neue Berechnung der umstrittenen Sondersteuer für Banken in Spanien. Diese wird nicht mehr wie in den letzten Jahren komplett im ersten Quartal gezahlt, sondern auf das Jahr gestreckt.

An der Börse wurden die Zahlen von Santander mit Kursabschlägen quittiert und einige Analysten äußerten sich kritisch. Der Zinsüberschuss sank im Vergleich zu 2024 um 5% auf 11,4 Mrd. Euro. Ohne die Abwertungen einiger Währungen wie in Brasilien wäre das Zinsergebnis stabil ausgefallen, versicherte Santander.

Dagegen stiegen die Provisionen und dank der umfangreichen Umstrukturierung sanken die operativen Kosten leicht. Santander hatte am Vortag Verhandlungen mit der österreichischen Erste Group über den Verkauf einer Beteiligung an der polnischen Tochter der Spanier bestätigt. Der CEO Héctor Grisi dämpfte auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch jedoch die Aussichten auf Erfolg. Hartnäckige Gerüchte über einen geplanten Verkauf des Geschäfts in Großbritannien dementierte Grisi dagegen energisch.

Mehr Kredite und Provisionen

Auch beim heimischen Mitbewerber Caixabank trieb die neue Bilanzierung der Bankensteuer den Gewinn bis März. Spaniens drittgrößtes Geldinstitut schrieb im ersten Quartal einen Reingewinn von 1,47 Mrd. Euro, ein Plus von 46%. Um den Steuereffekt bereinigt betrug das Wachstum jedoch nur 6,9%, wie Caixabank ebenfalls am Mittwoch mitteilte. Die Zinswende in Europa führte zu einem Rückgang des Zinsüberschusses von 4,9% auf 2,65 Mrd. Euro. Das konnte durch höhere Provisionseinnahmen und ein Wachstum von 3% der Kreditvergabe „teilweise“ aufgefangen werden.

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