Wertpapieraufsicht erhebt Bertrugsvorwürfe

SEC geht gegen Krypto-Plattform Unicoin vor

Die SEC verklagt die Krypto-Plattform Unicoin wegen Betrugs. Unicoin wird vorgeworfen, Anleger mit falschen Informationen versorgt zu haben.

SEC geht gegen Krypto-Plattform Unicoin vor

SEC geht gegen Krypto-Plattform Unicoin vor

bg Frankfurt

Die US-Wertpapieraufsicht SEC stellt sich zwar zunehmend krypto-freundlich auf, zeigt aber weiter Zähne, wenn sie auf mutmaßlichen Betrug stößt. Wie am Mittwoch bekannt wurde, verklagt die Aufsicht nun die Krypto-Plattform Unicoin wegen Betrugs. Die Betreiber hätten Anleger mit irreführenden Informationen um mehr als 100 Mill. Dollar betrogen, erklärte Mark Cave als stellvertretender Direktor der Enforcement Division der SEC. Demnach soll Unicoin falsche Angaben zur eigenen finanziellen Lage gemacht haben. Dabei sollen Immobilienwerte aufgebläht worden sein, die als „reale Vermögenswerte“ (Real World Assets) den Bezug von Unicoin-Token und Aktien absichern sollten.

Falschangaben in größerem Ausmaß

Für die angeblich besicherten Token hatte Unicoin Rechtezertifikate ausgegeben. Die Werte für diese Immobilien seien aber sehr viel geringer gewesen („Unicoin’s assets were never worth more than a small fraction of that amount“), als von Unicoin angegeben, heißt es in einer SEC-Mitteilung. Mehr als 5.000 Anleger hätten aufgrund der falschen Angaben solche Zertifikate gekauft. Mit solchen frisierten Angaben stellen sich Unternehmen in ein besseres Licht, was Anleger anlocken soll.

Der Betrug erstreckt sich der SEC zufolge auf Kryptowährungen und gewöhnliche Aktien (Common Stock). Zudem habe das Unicoin-Management es den Investoren gegenüber so dargestellt, dass die Coins eine SEC-Registrierung hätten, was nicht zutreffend sei.

Noch keine Stellungnahme zu den Vorwürfen

Die SEC reichte nun auch Klage gegen den Vorstandschef von Unicoin, Alex Konanykhin, das Vorstandsmitglied Silvina Moschini sowie den ehemaligen Investitionschef, Alex Dominguez, ein. Der General Counsel von Unicoin, Richard Devlin, hat der SEC zufolge bereits der Zahlung einer Geldstrafe von 37.500 Dollar zugestimmt.

Unicoin fährt in der Außendarstellung im Fahrwasser von Donald Trump, bezeichnet man sich selbst doch als eine „America First Company“. Es wird auf der Webseite auch noch der Kauf von vorbörslichen Unicoin-Aktien angeboten, man solle einsteigen, bevor der Wert zulege – eine typische Masche von Aktien-Pushern. Von Unicoin lag zunächst keine Stellungnahme zu den Vorwürfen der SEC vor.

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