Margen unter Druck

Autozulieferer kämpfen mit schwacher Nachfrage

Rückenwind von der Konjunktur bleibt aus. Die großen deutschen Autozulieferer müssen sich gegen eine schwache Nachfrage und Druck auf die Margen stemmen.

Autozulieferer kämpfen mit schwacher Nachfrage

Autozulieferer kämpfen
mit schwacher Nachfrage

Bosch: Kein Rückenwind von der Konjunktur – Margen unter Druck

jh Renningen

Der Bosch-Konzern vermisst Impulse fürs Geschäft. Mit Rückenwind von der Konjunktur rechnet das Technologieunternehmen auch in diesem Jahr nicht. Hinzu kommen negative Wechselkurseffekte. „Wir erwarten zudem eine stagnierende Fahrzeugproduktion und einen weiterhin schwachen Maschinenbaumarkt“, sagte Finanzchef Markus Forschner in der Jahrespressekonferenz in Renningen bei Stuttgart.

Bosch ist nicht nur der größte Autozulieferer der Welt, sondern auch in der Industrie- und Gebäudetechnik tätig und verkauft Hausgeräte, unter anderem der Marken Bosch und Siemens, sowie Elektrowerkzeuge.

„Ambitioniertes Jahresziel“

Im ersten Quartal dieses Jahres sei der Umsatz der Gruppe um knapp 1% zurückgegangen, berichtete Forschner. „Wechselkursbereinigt konnten wir nahezu 3% zulegen.“ Das Ziel eines Anstiegs von 5 bis 7% im gesamten Jahr sei nach dem verhaltenen Jahresauftakt sehr ambitioniert. 2023 stieg der Erlös um 3,8% und währungsbereinigt um 8% auf 91,6 Mrd. Euro.

Continental enttäuschte in dieser Woche mit vorläufigen Zahlen für die ersten drei Monate die Aktionäre. Das Segment Automotive rutschte mit einer um Sondereffekte bereinigten Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von −4,3% stärker als erwartet wieder in die Verlustzone. Der Umsatz der Sparte blieb mit 4,8 (i.V. 5,0) Mrd. Euro ebenfalls unter den Erwartungen. Die bereinigte Ebit-Marge des Konzerns sank von 5,6% vor einem Jahr auf 2,0%.

Margenziel verschoben

Mit Blick auf die Profitabilität von Bosch sagte Finanzchef Forschner, es werde schwierig, die Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Kaufpreisallokationen zu steigern. Im vergangenen Jahr nahm sie um einen Prozentpunkt auf 5,3% zu. Das Ziel einer Ebit-Marge von 7% hat Bosch auf das Jahr 2026 verschoben. Vor einem Jahr hatte sich das Management den Wert für 2024 vorgenommen. Seitdem habe sich die Lage erheblich verändert, sagte Bosch-Chef Stefan Hartung und wies auf die schwache Konjunktur in wichtigen Branchen hin. „Wir erwarten auch nicht, dass sich die Rahmenbedingungen im nächsten Jahr schlagartig verbessern.“

Hartung machte die Dringlichkeit einer höheren Profitabilität deutlich: „Bis 2026 müssen wir die 7% sicher holen.“ Nur dann könne Bosch Wachstum aus eigener Kraft finanzieren. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, müsse Bosch die Hausaufgaben machen. Dazu gehört der Abbau von einigen tausend Stellen, etwa in der Automobilsparte und der BSH Hausgeräte GmbH. Auch die Mitarbeiterzahl von ZF wird sich verringern. Der Vorstand begründet dies ebenfalls mit der Wettbewerbsfähigkeit sowie dem Wandel zur Elektromobilität.

Bericht Seite 11
BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.