Medizintechnikbranche

Healthineers bringt Anleger ins Grübeln

Die Aktionäre von Siemens Healthineers reagieren verunsichert auf die schwache Erholung in der Sparte Imaging. Die Überzeugungsarbeit des Vorstands, dass es sich nur um eine Verzögerung handelte, fruchtete jedoch.

Healthineers bringt Anleger ins Grübeln

Healthineers bringt Anleger ins Grübeln

Erholung der Sparte Imaging verzögert sich – Vorstand bleibt sehr optimistisch

mic München

Siemens Healthineers will die gleichbleibenden Ziele 2023/2024 (30. September) auf einem leicht veränderten Kurs erreichen. Während die Sparte Diagnostics das Margenziel erhöhte und das Finanzergebnis am oberen Ende der anvisierten Gewinn-Bandbreite landen soll, wird die Erwartung an die Sparte Imaging gedämpft. „Aufgrund der Zahlen für das erste Halbjahr gehen wir davon aus, dass Imaging das Geschäftsjahr eher in der unteren Hälfte der Umsatz- und Margenannahmen beenden wir“, sagte Finanzvorstand Jochen Schmitz zur Vorlage der Halbjahreszahlen.

Imaging soll den Planungen zufolge vergleichbar um 6 bis 8% wachen. Im Vorjahr hatte die Rate 10,9% betragen, in der ersten Hälfte 2023/2024 wurden 3,9 % erreicht. Das Ziel für die bereinigte Ebit-Marge liegt bei 21 bis 22,5% nach 21,8% im Vorjahr. Auch hier gibt es Aufholbedarf. Nach sechs Monaten sind es 19,7%.

Verzögerung in China

Die Anleger reagierten verunsichert auf die Imaging-Performance, die schlechter ausfiel als vor drei Monaten avisiert. Damals hatte der Vorstand für das zweite Quartal eine Marge am unteren Ende der Bandbreite angekündigt. Der Aktienkurs startet mit einem Abschlag von 6,2%. Bis zum Xetra-Handelsschluss reduzierte sich das Minus auf 0,9% (52,00 Euro).

Healthineers-Vorstandsvorsitzender Bernd Montag räumte ein, dass die Markterholung in China etwas länger gedauert habe als gedacht: Mit Blick auf die Imaging-Marge sagte er: „Für das zweite Halbjahr erwarten wir hier weitere Verbesserungen.“ Schmitz begründete dies mit drei Annahmen. Der US-Umsatz werde sich beschleunigen, die Erlöse in Europa blieben stark, und der Absatz in China werde sich sequenziell verbessern. Die höheren Umsätze steigerten dann auch die Marge.

Blick über 2025 hinaus

Montag demonstrierte darüber hinaus mittelfristig Zuversicht, indem er über das bis zum nächsten Jahr laufende Mittelfristprogramm hinausblickte: „Auch für die Zeit nach 2025 gehen wir davon aus, dass wir dieses sehr attraktive Wachstumsprofil mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich beibehalten werden.“ Das werde sich mittelfristig auch in einem zweistelligen Wachstum des Ergebnisses je Aktie niederschlagen. Im zweiten Quartal steigerte Siemens Healthineers den Umsatz um 3,0%, die bereinigte Ebit-Marge stieg von 14,3 auf 15,1%. Der Gewinn nach Steuern verdreifachte sich, weil im Vorjahresquartal Sonderkosten von 329 Mill. Euro angefallen waren.

Für das laufendende dritte Quartal kündigte Schmitz eine Umsatzentwicklung an, die eher in der oberen Hälfte des geplanten Jahresziels von 5 bis 7% liegen werde (ohne Antigentests). Dies werde insbesondere von Varian getragen, aber auch von Imaging und Advanced Therapies. Imaging werde die Marge sequentiell verbessern, Varian halte sie stabil. Das Segment Diagnostics werde im Bereich seines Wachstums- und Margenbandes landen. Im Gesamtjahr wird nun eine Ebit-Marge von 4 bis 6% erwartet, weil die längere Nutzungsdauer angemieteter Laborsysteme Sondergewinne bringt.

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