Dämmstoffspezialist

Sto startet schwach ins Jahr

Auch wenn der Start ins Jahr den Angaben zufolge enttäuschend verlief, so geht der Dämmstoffspezialist Sto für 2024 doch von mindestens stabilen Umsatz- und Ergebniszahlen aus.

Sto startet schwach ins Jahr

Bauzulieferer Sto gibt verhaltenen Ausblick

Dämmstoffspezialist startet schwach – Prognosen für 2023 eingetroffen – Stabile Dividende

md Frankfurt

Der Dämmstoffproduzent und Farbenhersteller Sto hat 2023 etwas weniger Umsatz und Gewinn gemacht als im Vorjahr. Für dieses Jahr prognostiziert der Vorstand im Grunde einen Seitwärtstrend. Wie der Spezialist für Gebäudebeschichtungen in der Mitteilung zudem betont, seien trotz schwieriger Rahmenbedingungen die für 2023 prognostizierten Ziele erreicht worden.

Kritik an Ampel-Regierung

Der Geschäftsverlauf 2023 habe wesentlich unter dem Einfluss ungünstiger Witterungsbedingungen gestanden, wodurch die Verarbeitung der im Außenbereich verwendeten Sto-Produkte behindert worden sei. Hinzu kamen „hemmende Sondereffekte im Baugewerbe“: Vor allem unklare Rahmen- und Förderbedingungen sowie ausbleibende politische Beschlüsse in Deutschland hätten zu einer stark zunehmenden Verunsicherung potenzieller Bauherren geführt. Neben der daraus resultierenden Investitionszurückhaltung hätten auch die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage, geopolitische Konflikte, hohe Baukosten und schlechtere Finanzierungsbedingungen 2023 die Nachfrage gebremst.

Wie das Unternehmen mit Sitz in Stühlingen (an der Grenze zur Schweiz) mitteilt, verringerten sich die Erlöse im vergangenen Jahr um 3,9% auf 1,72 Mrd. Euro und lagen damit geringfügig über der im November 2023 von 1,76 Mrd. auf 1,71 Mrd. Euro gesenkten Schätzung. Aus Währungsumrechnungen habe sich saldiert ein negativer Effekt von insgesamt 16,4 Mill. Euro ergeben; bei Berücksichtigung dieses Wertes sei der Umsatz 3,0% niedriger ausgefallen als 2022.

Steigende Margen sind auch Resultat von Einsparungen

Die Rohertragsquote stieg den Angaben zufolge auf 53,9 (i.V. 50,7)%. Sto erinnert daran, dass 2021 eine drastische Zunahme der Beschaffungspreise einsetzte. Der Konzern hatte darauf mit Verkaufspreiserhöhungen reagiert, die gemeinsam mit der 2023 einsetzenden Entspannung in vielen Bereichen des Beschaffungsmarktes und einem strikten Kostenmanagement zur Verbesserung der Marge beitrugen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte sich im Berichtsjahr um 2,5% auf 126,5 Mill. Euro und lag damit in der prognostizierten Bandbreite von 118 Mill. bis 143 Mill. Euro. Das Vorsteuerergebnis ging durch das verbesserte Finanzergebnis (0,9 Mill. Euro nach −1,4 Mill.) nur um 0,7% auf 127,4 Mill. Euro zurück; hier hatte die Schätzung 117 Mill. bis 142 Mill. Euro gelautet. Die daraus resultierende Umsatzrendite verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 7,2% auf 7,4% (Zielspanne: 6,1% bis 7,5%). Der Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter lag laut dem Geschäftsbericht bei 86,1 (i.V. 90,1) Mill. Euro. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) lag mit 17,1 (17,3)% im oberen Drittel der erwarteten Spanne von 14,8% bis 18,0%.

Zum Bilanzstichtag lag die Eigenkapitalquote bei 62,6 (62,4)%. Der Bestand an liquiden Mitteln stieg im Jahresvergleich von 119 Mill. auf 122 Mill. Euro. Das Nettofinanzguthaben betrug zum Jahresende 120 (114) Mill. Euro. Der operative Cashflow sprang von 95 Mill. auf 171 Mill. Euro.

Dividende bleibt stabil

Der Vorstand der persönlich haftenden Gesellschafterin Sto Management SE werde der ordentlichen Hauptversammlung am 19. Juni vorschlagen, aus dem nach HGB ermittelten Bilanzgewinn der Sto SE & Co. KGaA, der sich 2023 auf 69,8 Mill. Euro belief, wie im Vorjahr 31,9 Mill. Euro auszuschütten. Demnach werden die Kommanditvorzugsaktionäre unverändert eine Basisdividende von 0,31 Euro und einen gleichbleibenden Sonderbonus von 4,69 Euro je Aktie erhalten.

Die Kommanditstammaktionäre erhalten erneut eine Basisdividende von 0,25 Euro und einen Sonderbonus von 4,69 Euro je Aktie.

Enttäuschender Jahresstart

In den ersten drei Monaten dieses Jahres blieb der Umsatz der Mitteilung zufolge insbesondere aufgrund der Witterungsverhältnisse im Januar sowie der im Vergleich zu 2023 geringeren Anzahl an Arbeitstagen im Monat März per saldo unter dem Vorjahresniveau und auch unter den Erwartungen.

Ausblick auf 2024

Im Gesamtjahr 2024 rechne Sto „trotz der großen Herausforderungen insbesondere im deutschen Markt“ mit einem Umsatz von 1,79 Mrd. Euro im Konzern. Für das Ebit und das Vorsteuerergebnis prognostiziert das Unternehmen jeweils eine Bandbreite von 113 Mill. bis 138 Mill. Euro. Die Umsatzrendite dürfte demnach zwischen 6,3% und 7,8 %liegen. Der Roce erreiche voraussichtlich einen Wert von 14,5% bis 17,8%, heißt es. Am Jahresende 2023 beschäftigte der Konzern weltweit 5.783 (5.735) Mitarbeiter.

Am Aktienmarkt kamen die Zahlen und Voraussagen insgesamt gut an. Der Kurs der Sto-Vorzugsaktie, die im SDax enthalten ist, zog im Verlauf um fast 7% auf 159,20 Euro an. Damit liegt die Notierung etwa in der Mitte zwischen 52-Wochen-Hoch und -Tief, die bei 190,60 Euro und 118,20 Euro liegen.

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