USA haben mit Dollar-Stablecoins Großes vor
USA drehen auf bei Stablecoins
Trump-Regierung will mit Gesetz mehr Nachfrage für ihre Staatsanleihen schaffen
bg Frankfurt
Artikel Seite 5
In den USA stellen sich Finanzindustrie und Regierung auf einen Stablecoin-Boom ein, nachdem zur Wochenmitte der Senat eine Gesetzesvorlage zu den Richtlinien für den Sektor verabschiedet hatte. Finanzminister Scott Bessent erklärte, dass der Stablecoin-Markt bis zum Ende der Dekade auf ein Volumen von 3,7 Bill. Dollar anwachsen könne und ein solches Szenario mit dem Gesetz, das noch im Repräsentantenhaus Zustimmung finden muss, wahrscheinlich werde. Die US-Regierung mit Donald Trump an der Spitze verspricht sich von Stablecoins eine erhöhte Nachfrage im Sekundärmarkt für US-Staatsanleihen. Das würde die Refinanzierungskosten der USA senken und dabei helfen, die Staatsverschuldung im Zaum zu halten, so Bessent.
Trump hat überall seine Finger im Spiel
Dass die USA mit Digital Assets wie Stablecoins auch geostrategische Ziele verfolgen, war schon mit dem Mar-a-Lago-Accord publik geworden. Da sich einige Staaten wie China schrittweise aus dem Primärmarkt für US-Staatsanleihen zurückziehen, will die US-Regierung andere Karten ausspielen, um den Markt für die geplanten Emissionen einer Schwemme von Schuldtiteln zu vergrößern. Und Stablecoin-Emittenten würden da über den Sekundärmarkt zusätzliche Volumina aufnehmen, müssen sie doch hochliquide Assets als Reserve vorhalten. Donald Trump ist über sein Vehikel World Liberty Financial auch selbst im Stablecoin-Geschäft tätig.
Ende März wurde der USD1 Dollar-Stablecoin aufgelegt, der mit kurzfristigen US-Staatsanleihen und anderen Cash-Äquivalenten besichert ist. USD1 wurde bereits in einer Transaktion eingesetzt: Als der Abu-Dhabi-Fonds MGX im März 2 Mrd. Dollar in Binance investierte, fungierte USD1 als Settlement-Währung. Das heißt, MGX hält nun USD1 im Wert von gut 2 Mrd. Dollar – und ist dementsprechend mit World Liberty verbunden. Für viele Beobachter stellen Trumps Krypto-Geschäfte einen Interessenskonflikt dar.
Für die Banken kann die breite Einführung von Stablecoins nachteilige Effekte für die Depositenbasis haben. Dies kann die Fähigkeit zur Kreditvergabe beeinträchtigen.