Verkauf von Aktienfonds gewinnt an Fahrt

Im Juli höchster Absatz seit 2001 in Deutschland

Verkauf von Aktienfonds gewinnt an Fahrt

jsc Frankfurt – Nach einem unruhigen Vorjahr hat die Fondsbranche den Verkauf von Aktienfonds in Deutschland im laufenden Turnus wieder hochgefahren. Im Juli sammelten die Adressen hierzulande netto 4,5 Mrd. Euro mit den Produkten ein, berichtet der deutsche Fondsverband BVI. Seit Jahresbeginn flossen Aktienfonds bereits 10,3 Mrd. Euro zu und damit etwas weniger als im gleichen Zeitraum im Ausnahmejahr 2015, aber deutlich mehr als 2016, als bis Ende Juli unterm Strich mehr als 600 Mill. Euro abgeflossen waren. Im Juli erzielte die Branche außerdem den höchsten Aktienfondsabsatz seit Januar 2001, als getrieben von der damaligen Euphorie der Anleger 5,4 Mrd. Euro zusammenkamen. Der nun erzielte Absatz entfiel jeweils zur Hälfte auf aktiv gemanagte Aktienfonds und auf ETF.Nicht überall erzielte die Fondsbranche im Juli jedoch einen positiven Absatz: Aus freien Mandaten, also ohne Fondshülle verwaltete Mittel, zogen Investoren 3,2 Mrd. Euro ab – vor allem Allianz Global Investors, Pimco und Deutsche Asset Management verbuchten hier Abflüsse. Offene Spezialfonds erzielten mit einem Plus von 2,4 Mrd. Euro einen geringeren Absatz als im Durchschnitt der Vormonate, während das Segment der Publikumsfonds mit einem Plus von 6,5 Mrd. Euro auffällig positiv abschnitt, auch weil (neben Aktienfonds) Mischfonds rege verkauft wurden. Insgesamt läuft der Absatz mit 5,9 Mrd. Euro im Juli und 85,1 Mrd. Euro seit Jahresbeginn für die Branche rund. Der Bestand der verwaltete Mittel erreicht 2,92 Bill. Euro per Ende Juli. Drittanbieter an BordBei der Verwaltung kommen immer öfter außenstehende Fondsmanager zum Einsatz, wie der BVI meldet. 23 % aller Mittel in offenen Immobilien-Spezialfonds werden von Drittanbietern gesteuert, was vor wenigen Jahren kaum üblich war. Im Wertpapiersegment der Spezialfonds liegt der Wert mit 40 % geringfügig höher als vor einigen Jahren. Ausländische Assetmanager bieten zunehmend ihr Know-how in Deutschland an, ohne hierzulande als Kapitalverwaltungsgesellschaft präsent zu sein, während institutionelle Investoren zugleich häufiger gezielt Drittanbieter hinzuziehen.