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Wall Street bekommt es mit Verbraucherschützer zu tun

sp - Christopher D'Angelo (39) hat sich in Finanzkreisen in den vergangenen Jahren einen Namen wie Donnerhall erarbeitet. Seit 2011 arbeitet er für das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) in Washington, das 2008 als eine Reaktion auf die...

Wall Street bekommt es mit Verbraucherschützer zu tun

sp – Christopher D’Angelo (39) hat sich in Finanzkreisen in den vergangenen Jahren einen Namen wie Donnerhall erarbeitet. Seit 2011 arbeitet er für das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) in Washington, das 2008 als eine Reaktion auf die Finanzkrise im Rahmen des Wall-Street-Reformpakets Dodd-Frank Act geschaffen wurde, um Verbraucher in ihren Geschäftsbeziehungen mit der Finanzbranche zu schützen. Hier war er zuletzt als Associate Director für 750 Mitarbeiter mit einem Budget von 150 Mill. Dollar zuständig und in der Einheit tätig, die unter anderem das Geschäftsgebaren der Banken im Kreditgeschäft im Auge hat.D’Angelo war federführend beteiligt an der Untersuchung, die der Retailbank Wells Fargo im April des vergangenen Jahres eine Rekordstrafe in Höhe von 1 Mrd. Dollar eingebracht hat. Auf das CFPB entfielen damals rund 500 Mill. Dollar der Buße. Im Januar 2017 hatte die Verbraucherschutzbehörde unter der Regie von D’Angelo den ehemals größten Verwalter von US-Studentenkrediten, Navient, verklagt.Dass der Jurist keine Angst vor großen Namen hat, dürfte auch in seinem neuen Job von Vorteil sein. Denn ab Februar wird D’Angelo die Staatsanwaltschaft New York verstärken und die führende Rolle in der Bankenaufsicht der Behörde übernehmen. “Chris war über Jahre eine führende Kraft in Washington, wenn es um den Schutz der Rechte von Verbrauchern und die Aufsicht über die größten Finanzinstitutionen des Landes geht”, sagte Letitia James, die im November als erste Frau und als erste Afroamerikanerin in das Amt der Generalstaatsanwältin des Bundesstaates gewählt wurde.D’Angelo ist nicht der erste prominente Abgang, den das CFPB verkraften musste, während die Behörde unter der von US-Präsident Donald Trump bestellten neuen Leitung mehr Zurückhaltung gegenüber der Wall Street übt. Erst im August hatte Seth Frotman, der den 1,5 Bill. Dollar großen Markt für US-Studentenkredite überwachte, die Behörde verlassen und eine Non-Profit-Organisation gegründet.