Warburg Bank gibt Verwahrstelle für liquide Vermögenswerte ab
Warburg Bank gibt Verwahrstelle für liquide Vermögenswerte ab
Warburg Bank gibt Verwahrstelle für liquide Assets ab
Bank treibt Neuausrichtung voran – Donner & Reuschel übernimmt
ste/fed Hamburg/Frankfurt
Die Warburg Bank trennt sich im Zuge ihrer laufenden Neuausrichtung von ihrer Funktion als Verwahrstelle liquider Vermögenswerte. Aufnehmendes Institut ist das zum Finanzkonzern Signal Iduna gehörende Bankhaus Donner & Reuschel. Wie beide Häuser nun in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgaben, ist der Umzug im ersten Quartal vorgesehen. Die Transaktion betrifft 33 Fonds mit einem Volumen von rund 1,7 Mrd. Euro.
Erst in der vergangenen Woche hatte die Warburg Bank über den Verkauf ihrer Tochtergesellschaft Warburg Research an die neu gegründete Münchmeyer Petersen Capital Markets informiert, eine Kapitalmarkt-Boutique für den Mittelstand. Der Rückzug aus dem institutionellen Kapitalmarktgeschäft steht ebenfalls im Zusammenhang mit der im vergangenen Jahr erweiterten strategischen Neuausrichtung der durch Verwicklung in den Cum-ex-Steuerskandal belasteten Warburg Bank.
Nach Umbau profitabler
Durch die Aufgabe des Kapitalmarktgeschäfts sowie den im Mai 2026 angestrebten Wechsel auf das Kernbankensystems des IT-Dienstleisters Atruvia will die Hamburger Privatbank mittelfristig Eigenkapitalrenditen über 10% und Aufwandsquoten unter 70% erreichen. Die Maßnahmen zur Fokussierung auf das Private Banking und das Finanzierungsgeschäft gehen unter anderem mit einem Abbau von 150 auf etwa 400 Stellen einher, wie der Warburg Bank-Vorstand in einem Interview mit der Börsen-Zeitung ankündigte.
Mit der Transfer der Verwahrstellenfunktion der Warburg Bank für liquide Vermögenswerte kommt die in Hamburg und München ansässige Donner & Reuschel den Angaben zufolge künftig auf Assets under Custody von etwa 34 Mrd. Euro. Im Jahr 2019 hatte die Signal-Iduna-Tochter das Verwahrstellengeschäft von Berenberg übernommen. Mit der jetzt vereinbarten Transaktion festige Donner & Reuschel ihre führende Position als führende Service-Verwahrstelle für Boutiquen-Fonds.
Mit illiquiden Assets wachsen
Illiquide Vermögenswerte will die Warburg Bank weiterhin durch ihre eigene Verwahrstelle betreuen. Diese zähle bundesweit zu den größten im Segment der Sachwerte-Spezialfonds. In diesem Bereich will die Bank weiter wachsen.
Seit Jahren ist bei den Verwahrstellen in Deutschland eine lebhafte Konsolidierung zu beobachten. Innerhalb von zehn Jahren sind nach Darstellung von Experten wie Jürgen Scharfenorth, Senior Business Advisor bei Concedro, hierzulande bereits fast die Hälfte aller Verwahrstellen vom Markt verschwunden. Von einst 54 Dienstleistern seien heute nur noch 29 übrig geblieben, hatte der Experte bei einer Tagung in diesem Frühjahr vorgerechnet.
Mehr als zwei Drittel in fünf Häusern
Der steigende Grad der Konzentration lässt sich auch an einer anderen Kennziffer ablesen: Die fünf größten Anbieter auf dem deutschen Markt (BNP Paribas, State Street, DZ Bank, HSBC Continental Europe Germany und DekaBank) vereinigen laut Statistik des Fondsverbands BVI zum Stichtag 30. Juni dieses Jahres auf sich 69% des Gesamtvolumens im Verwahrgeschäft von 2,94 Bill. Euro – wobei BNP Paribas Securities Services mit 699 Mrd. Euro mit Abstand die Führungsposition einnehme. In der Rangliste der Verwahrstellen in Deutschland belegt Donner & Reuschel mit bislang 29 Mrd. Euro den vierzehnten Platz. An dieser Position im Mittelfeld wird sich auch durch die Übernahme der liquidien Assets von Warburg nichts ändern.
