Altersvorsorge

Zutrauen in Aktien wächst

Eine Studie der HDI Versicherung kommt zu dem Ergebnis, dass keine andere Form der Altersvorsorge gegenüber 2020 derart in der Gunst der Befragten gestiegen ist wie Wertpapiere. Dazu beigetragen habe, dass sich in der Pandemie die Menschen stärker mit Finanzen beschäftigt hätten als zuvor.

Zutrauen in Aktien wächst

wbr Frankfurt

Der Trend der Privatanleger zur Börse hat sich in den vergangenen Monaten fortgesetzt. Dazu haben die niedrigen Zinsen sowie die Rekorde an den Aktienmärkten geführt. Diese Entwicklung zeigt sich auch in einer aktuellen Studie der HDI Versicherung. Für das Unternehmen hat das Marktforschungsinstitut Yougov rund 4000 Erwerbstätige in Deutschland unter anderem nach ihrer Einstellung zur Geldanlage und Altersvorsorge gefragt. Die repräsentative Umfrage für die Tochter der Talanx-Gruppe zeigt deutliche Verschiebungen bei der Sicht auf Anlageformen. So erleben Wertpapiere einen erheblichen Vertrauenszuwachs.

Keine andere Form der Altersvorsorge ist gegenüber 2020 derart in der Gunst der Befragten gestiegen wie Aktien und Fonds. Sie sind von Platz 6 im Vorjahr auf nun Platz 2 gesprungen bei der Frage, in welche Form der Altersvorsorge das größte Vertrauen besteht.

Das Zutrauen in Wertpapiere als Vorsorgeinstrument wächst damit auf Rekordniveau. Unter den Befragten äußerten 24%, dass sie zu Wertpapieren wie Aktien, Fonds und Anleihen das größte Vertrauen hätten. Im Vorjahr haben 20% angegeben, dass sie Wertpapiere als Anlageform favorisieren. An erster Stelle liegen weiterhin Immobilien, also das eigene Haus und die eigene Wohnung, die von 49% der Befragten bei der Geldanlage und Altersvorsorge bevorzugt werden. Im vergangenen Jahr lag die Zustimmung zu Immobilien als Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen, noch bei 51%.

„Die Chancen börsennotierter Wertpapiere bei der Zukunftsvorsorge sind wissenschaftlich gesichert und werden von den Berufstätigen zunehmend anerkannt“, sagt Christopher Lohmann, Vorstandsvorsitzender von HDI Deutschland. Wer eine auskömmliche Altersrente wünsche, müsse sich für die Chancen der Kapitalmärkte öffnen.

Bei der Auswertung nach einzelnen Gruppen stellte der Versicherer HDI fest, dass Männer stärker auf Wertpapiere setzen als Frauen. Bei Männern gaben 29% der Befragten an, dass sie in Aktien, Fonds oder Anleihen das größte Vertrauen haben, wenn es um die Altersvorsorge geht. Bei Frauen liegt dieser Anteil bei 18%.

Gemessen am Alter der Befragten hat sich gezeigt, dass jüngere Berufstätige ein größeres Vertrauen in Wertpapiere zur Altersvorsorge haben. Bei den Befragten in der Altersklasse 15 bis 44 Jahre stimmten 28% der Aussage zu, dass sie in Wertpapiere das größte Vertrauen haben. In der Altersgruppe der 45-Jährigen und Älteren lag die Zustimmung zu Wertpapieren nur bei 20%.

Neben niedrigen Zinsen und attraktiven Aktien spielte beim Wandel der Einstellungen auch der Faktor Zeit eine Rolle. Als einen Hintergrund der Entwicklung sieht man bei HDI Versicherungen, dass sich in der Pandemie 24% der Berufstätigen stärker mit Finanzen und Geldanlage beschäftigt haben als zuvor. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. In Hamburg haben 31% der Berufstätigen die Coronazeit ge­nutzt, um sich intensiver mit der Geldanlage zu befassen. Bundesweit ist das ein Spitzenwert.

Wertberichtigt Seite 6

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