Quartalszahlen

Deutsche Bank zeigt mehr Zuversicht

Nach einem Gewinnsprung im 2. Quartal äußert sich die Deutsche Bank zu ihren Ertragsaussichten optimistischer, kassiert aber zugleich ihr absolutes Kostenziel.

Deutsche Bank zeigt mehr Zuversicht

Nach einem Gewinnsprung im 2. Quartal zeigt die Deutsche Bank mehr Zuversicht. Inzwischen rechne man mit höheren Erträgen als noch beim Investorentag im Dezember 2020 prognostiziert und schätze „einen erheblichen Teil des Ertragswachstums seit 2019 als nachhaltig ein“, teilte das Institut am Morgen mit. Vor dem Jahreswechsel hatte die Gesellschaft für das kommende Jahr Erträge von 24,4, Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden nach 24 Mrd. Euro im vergangenen Jahr. Zudem dürften sich die Belastungen durch das Zinsumfeld in den kommenden Quartalen schrittweise verringern und die Risikovorsorge im Kreditgeschäft niedriger ausfallen als bisher prognostiziert, teilte die Bank mit, die sich angesichts regulatorischen Mehraufwands zugleich von ihrem absoluten Kostenziel verabschiedet und nurmehr die Vorgabe einer Aufwandsquote von 70% per Ende 2022 verfolgen will.

Der Aktienmarkt zeigt sich von derlei Ankündigung unbeeindruckt. Gegen Mittag tendieren Aktien des größten deutschen Kreditinstituts auf Xetra mit dem Gesamtmarkt gut behauptet. Neben einer kräftig sinkenden Risikovorsorge haben im zweiten Quartal Kostenreduktionen sowie nicht zuletzt eine knapp 300 Mill. Euro schwere Verbesserung aus der Fair-Value-Bilanzierung der Bank einen Gewinnsprung ermöglicht. Binnen Jahresfrist hat sich das Vorsteuerergebnis auf 1,17 Mrd. Euro gut versiebenfacht, das Institut spricht vom besten Ergebnis in einem Quartal sowie Halbjahr seit 2015. Analysten hatten im Konsens gerade einmal 797 Mill. Euro prognostiziert. Die Einnahmen des Konzerns sanken nach einem überdurchschnittlich starken Vorjahresquartal, als der Beginn der Covid-19-Pandemie hektische Aktivitäten an den Märkten ausgelöst und die Kasse der Investment Bank hatte klingeln lassen, um nur 0,8% auf 6,238 Mrd. Euro. Dies sind knapp 200 Mill. Euro mehr als im Markt erwartet.

Allerdings trugen zu diesem Resultat der Posten Sonstige & Konsolidierung sowie eine Verringerung der negativen Erträge aus der Abbaueinheit bei. Operativ zeigt sich das Bild durchmischt. Während die Erträge im Assetmanagement binnen Jahresfrist um 14% und in der Privatbank um 3% anzogen, gaben sie in der Investmentbank Bank um 11% und in der Unternehmensbank um 8% nach. Mit 1,047 Mrd. Euro vor Steuern hat die Investmentbank ungeachtet des Ertragsrückgangs 7% mehr als im Vorjahreszeitraum und zugleich rund zweieinhalb Mal so viel verdient wie die drei übrigen operativen Sparten zusammen.

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