Die Nachricht, dass die Bundesnetzagentur den Genehmigungsprozess für die Gas-Pipeline Nord Stream 2 vorerst stoppt, hat für einen starken Anstieg des Erdgaspreises an dem für seine hohe Volatilität bekannten europäischen Spotmarkt gesorgt. Am niederländischen Übergabepunkt TTF verzeichnete die Notierung einen Anstieg von 15% auf 94 Euro je Megawattstunde. Die erhoffte Entlastung bei den zeitweise rasant gestiegenen Gaspreisen durch die Inbetriebnahme der zweiten Ostsee-Gaspipeline verzögert sich damit. Der Gaspreis war Anfang Oktober bereits auf ein Allzeithoch von 150 Euro gestiegen. Dann hatte die Aufnahme zusätzlicher Gaslieferungen aus Russland aber für eine gewisse Entspannung gesorgt, so dass die Notierung zeitweise wieder unter 65 Euro gefallen war. Im Mai hatte der TTF-Gaspreis noch rund 20 Euro betragen.

Der Dax hat derweil seine Rekordserie fortgesetzt. Der deutsche Leit­index erreichte in der Spitze erstmals 16 266,26 Punkte. Den Handel beendete er dann mit einem Tagesgewinn von 0,6 % auf 16 248 Zählern. Im bisherigen Jahresverlauf hat der Dax nun schon fast 19 % hinzugewonnen.

Der Aktienmarkt profitiert unter anderem von der Talfahrt des Euro. Die Gemeinschaftswährung gab bis auf 1,1344 Dollar nach. Damit hat sie binnen einer Woche rund 2,3 % verloren und notiert so tief wie im Juli 2020.

Am Markt der Bundesanleihen sind die Renditen leicht gestiegen. Die zehnjährige Bundrendite war abends bei –0,23% nach –0,24% am Vortag. Manche Anleger sorgen sich, dass die Inflation weiter steigt und die Zentralbanken über eine restriktivere Geldpolitik gegensteuern. Andere Akteure fürchten hingegen, dass es aufgrund der steigenden Infektionszahlen wieder zu Lockdowns kommt und damit tendenziell zu eher niedrigen Leitzinsen.

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