Finanzmarktkalender6. November

Bundesbank nimmt Finanzstabilität in den Blick

Wie es um die deutsche Finanzbranche bestellt ist, wird die Bundesbank in ihrer 20. Auflage des Finanzstabilitätsberichts darlegen.

Bundesbank nimmt Finanzstabilität in den Blick

6. November

Bundesbank hat Finanzstabilität im Blick

fir Frankfurt

Groß war die Sorge in den vergangenen Wochen vor einer neuen Bankenkrise. Auslöser der Befürchtungen waren die Pleiten des US-Autokreditanbieters Tricolor Group und des Autoteileherstellers First Brands, die Private-Debt-Gesellschaften und Regionalbanken Verluste beschert hatten.

Warnungen von höchster Stelle

Auch wenn sich die Wogen vorerst geglättet zu haben scheinen, so zeigt der Fall einmal mehr, dass das Finanzsystem unvermittelt als Sorgenkind dastehen kann. Der britische Notenbankchef Andrew Bailey warnte dieser Tage vor einer größeren Finanzkrise. Und der Internationale Währungsfonds (IWF) zählte in seinem jüngst veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht Überbewertungen an den Märkten und mögliche Liquiditätsengpässe im Nichtbankensektor als Risiken auf.

Seien es derlei Verwundbarkeiten oder klassische Kreditrisiken, seien es makroökonomische oder geopolitische Gründe, Cyberattacken oder schlicht hausgemachte IT-Mängel: Die Palette der Gefahren ist breit. Dabei sind Nervosität und Unsicherheit an den Finanzmärkten ohnehin besonders groß, seit US-Präsident Donald Trump mit seiner erratischen Politik die Volatilität treibt.

Theurer stellt Bericht vor

Die Sicht der Deutschen Bundesbank legt am Donnerstag Vorstandsmitglied Michael Theurer dar, der den diesjährigen Finanzstabilitätsbericht der Institution vorstellen wird. In der Ausgabe vor einem Jahr hatte er Kreditrisiken in den Fokus gerückt, besonders im Gewerbeimmobiliensektor, und hohe öffentliche wie private Schuldenstände, was durch externe Faktoren wie geopolitische Schocks verschärft werden könnte.

Alles in allem hat Theurer dem deutschen Finanzsystem aber ein gutes Zeugnis ausgestellt, und das dürfte in diesem Jahr nicht gänzlich anders aussehen. Auch im Bankenstresstest von EBA und EZB schnitten die großen europäischen Institute weitgehend gut ab und bewiesen Resilienz.

Konferenz anlässlich der 20. Vorlage

Da der Finanzstabilitätsbericht 2025 zum 20. Mal als eigenständige Publikation erscheint, schließt sich der Präsentation eine Konferenz mit Rück- und Ausblick an. Ihr werden unter anderen Bundesbankpräsident Joachim Nagel, die Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Jeanette Schwamberger, EZB-Aufsichtschefin Claudia Buch sowie der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Heiner Herkenhoff, beiwohnen.