Finanzmarktkalender10. Dezember

Deutsche Börse gibt Strategie-Update

Auf ihrem Kapitalmarkttag wird die Deutsche Börse die neue Strategie erklären – und muss sich Fragen zur geplanten Allfunds-Übernahme stellen.

Deutsche Börse gibt Strategie-Update

phh Frankfurt

10. Dezember

Deutsche Börse gibt Strategie-Update

Am kommenden Mittwoch richten Aktionäre der Deutschen Börse ihren Blick nach London. Dort findet der mit großer Spannung erwartete Kapitalmarkttag von Deutschlands größtem Börsenbetreiber statt. Die Deutsche Börse um CEO Stephan Leithner und den neuen Finanzchef Jens Schulte wird dann ein Strategie-Update geben und Analysten und institutionelle Investoren darüber informieren, wie es nach der Strategie „Horizon 2026“ weitergehen soll.

Teile der neuen Strategie sind bereits nach außen gedrungen. Im Anschluss an einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg gab die Deutsche Börse Ende November bekannt, dass sie sich in exklusiven Übernahmegesprächen mit der britischen Fondsvertriebsplattform Allfunds befindet. Mit einer Bewertung von rund 5 Mrd. Euro wäre das die größte Übernahme der Deutschen Börse aller Zeiten. Allfunds würde damit den dänischen Spezialsoftware-Anbieter Simcorp ablösen, für den die Deutsche Börse vor einigen Jahren 3,9 Mrd. Euro bezahlt hatte.

Großer Erklärungsbedarf

Anfang Dezember verlängerte die Deutsche Börse zudem die Handelszeiten für Privatanleger auf Xetra. Diese können nun bis 22 Uhr auf der elektronischen Handelsplattform handeln. Wettbewerber wie die Stuttgarter Börse hatten es vorgemacht. Auf der schwäbischen Trading-Plattform können Aktien zwischen 7.30 und 22 Uhr gehandelt werden.

Und dennoch gibt es bei der Deutschen Börse noch viele Fragezeichen, die das Management auf dem Kapitalmarkttag ausräumen muss. So muss sich die Deutsche Börse auf eine strenge wettbewerbsrechtliche Prüfung der geplanten Übernahme von Allfunds einstellen. Schließlich hat sich das konzerneigene Fondsservicegeschäft der Börse, das unter dem Namen Clearstream Fund Services ressortiert, in den vergangenen Jahren stark entwickelt – und zwar sowohl durch dynamisches organisches Wachstum als auch durch Zukäufe.

Vor allem aber steht der Aktienkurs der Deutschen Börse seit dem Allzeithoch im Mai unter Druck. Kommenden Mittwoch gilt es für die Börse, bei Aktionären und Analysten wieder Wachstumsfantasien zu wecken – und den nächsten größten M&A-Deal aller Zeiten zu erklären. Nach der Simcorp-Übernahme hatte der Markt einige Quartale benötigt, um den Deal zu verstehen und den Aktienkurs auf ein Allzeithoch zu treiben.