Finanzmarktkalender12. April

US-Banken wollen mit Investment-Banking-Aufschwung punkten

Der IPO-Markt öffnet sich wieder, zugleich gehen in den USA wieder mehr große Merger über die Bühne. Das hebt die Stimmung bei den US-Großbanken, die sich allerdings auch mit Problemen auseinandersetzen müssen.

US-Banken wollen mit Investment-Banking-Aufschwung punkten

xaw New York

12. April

US-Banken wollen M&A-Aufschwung nutzen

Amerikas führende Geldhäuser setzen auf einen Aufschwung im Investment Banking – und wollen dafür schon während der Berichtssaison zum ersten Quartal 2024 die richtigen Signale senden. Am Freitag der neuen Handelswoche machen Branchenführer J.P. Morgan sowie die Konkurrentinnen Citigroup und Wells Fargo den Auftakt, am Montag und Dienstag darauf öffnen Goldman Sachs, Morgan Stanley und Bank of America die Bücher.

Das letztgenannte, nach Bilanzsumme zweitgrößte US-Finanzinstitut äußert sich bereits selbstbewusst zur Kapitalmarktaktivität. Diese werde im ersten Jahresviertel zu einer Erlössteigerung von 10 bis 15% beitragen, prognostizierte Finanzchef Alastair Borthwick auf einer Branchenkonferenz Anfang März in New York.

Deutlich mehr Mega-Deals

Dass sich der IPO-Markt mit dem Debüt von Reddit Ende März vorsichtig erholt hat, sorgt im Sektor für Optimismus. Besonders im Fokus steht indes die Beratung bei Fusionen und Übernahmen, nachdem die Zahl der Blockbuster-Deals in den ersten drei Monaten 2024 scharf angezogen hat. So kam es nach Daten der London Stock Exchange Group in dem Zeitraum global zu mehr als doppelt so vielen Transaktionen mit einem Volumen von mindestens 10 Mrd. Dollar wie im Vorjahr, wobei US-Merger als Treiber wirkten.

Die größten Profiteure der Entwicklung sind Goldman Sachs, die bei den Gebühreneinnahmen aus der M&A-Beratung global führend ist, sowie J.P. Morgan, die im gesamten Investment Banking vorn liegt. Dem jüngsten Aufschwung im Kapitalmarktgeschäft der US-Großbanken stehen laut der Ratingagentur S&P Global indes abflachende Nettozinserträge bei steigenden Kosten und einer verschlechterten Kreditqualität gegenüber.

Striktere Kapitalvorgaben stehen bevor

Dies laste auf der Profitabilität. Zwar sind die führenden Institute dabei in deutlich besserer Verfassung als regionale Geldhäuser, die gegenüber der Krise am Gewerbeimmobilienmarkt deutlich stärker exponiert sind. Allerdings müssen sich die Großbanken zugleich bereits auf deutlich striktere Kapitalvorgaben vorbereiten, die ab dem kommenden Jahr in Kraft treten sollen. Analysten rechnen angesichts dieser Herausforderungen im Konsens damit, dass Häuser wie J.P. Morgan ihre Nettogewinne und die Eigenkapitalrendite im ersten Quartal noch moderat steigern dürften, es im weiteren Jahresverlauf aber bereits zu Rücksetzern kommen wird.

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