Finanzmarktkalender16. Juli

Pensionsfonds des Bundes kommt vor Gericht

Mit 65 Mrd. Euro Kapital ist die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder einer der größten Investoren in Deutschland. Jetzt könnte ein Gericht die VBL zu mehr Transparenz über ihre Investments zwingen.

Pensionsfonds des Bundes kommt vor Gericht

16. Juli

Pensionsfonds des Bundes
kommt vor Gericht

cru Frankfurt

Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) muss sich am kommenden Mittwoch (16. Juli) wegen des Vorwurfs der Intransparenz vor Gericht verantworten. Der Aktivist Arne Semsrott von der Nichtregierungsorganisation „Frag den Staat“ hatte die VBL schon im Januar 2023 auf Basis des Informationsfreiheitsgesetzes vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe verklagt. Die bis dato sehr verschwiegene Altersvorsorgeeinrichtung sollte genauere Informationen zu dem Anlagenportfolio der von ihr betriebenen Pflichtversicherungen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung für den öffentlichen Dienst herausgeben.

Es geht bei der größten deutschen Zusatzversorgungskasse immerhin um einen Kapitalstock mit einem Marktwert, der nach eigenen Angaben bei rund 65 Mrd. Euro liegt, und um mehr als 5 Millionen Pflichtversicherte. Nach Auskunft eines Gerichtssprechers wird die Entscheidung in dem Rechtsstreit am 16. Juli im Verwaltungsgericht Karlsruhe, Sitzungssaal 2, gefällt. Kläger und Beklagte werden auf Wunsch des Klägers anwesend sein.

Bisher nur wenig Transparenz

Aus dem Geschäftsbericht der VBL waren seit Jahren nur grobe Informationen über die Investments in Mischfonds hervorgegangen, aber keinerlei Details. Nach jüngsten Angaben investiert die VBL erst seit dem Sommer 2022 in Private Equity bzw. gibt Kapitalzusagen zu Fonds ab. Die strategische Asset Allokation (SAA) für das Jahr 2025 sieht Zielquoten von 1,8% für Unternehmensbeteiligungen und 2% für Infrastruktur vor.

Mit der VBL vergleichbare Institutionen wie der Atomfonds des Bundes oder der Staatsfonds von Norwegen bieten wesentlich mehr Transparenz auf der Ebene einzelner Investments. Dabei ist die VBL einer der größten institutionellen Investoren in Deutschland.

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