Allianz Global Investors

Impact Investing soll einfacher werden

Impact Investing dringt in den breiten Kapitalmarkt vor. Allianz Global Investors treibt das Thema in einer neuen Einheit voran. Portfoliomanagerin Nadia Nikolova plädiert für eine veränderte Regulierung.

Impact Investing soll einfacher werden

mic München

Die Kapitalmarkt-Aufseher sollten nach Meinung von Allianz Global Investors (AGI) für eine weniger komplexe Gestaltung von bestimmten Formen von Impact Investing sorgen. Perspektivisch müssten Mischfinanzierungen von privatem und öffentlichem Kapital – unter dem Label „blended finance“ geläufig – vereinfacht werden, sagt die leitende Portfoliomanagerin Nadia Nikolova im Gespräch mit der Börsen-Zeitung: „Die Regulierungsbehörden können dabei helfen.“

Derartige Anlagen, die vor allem Kunden in Schwellenländern den Zugang zum Kapitalmarkt öffnen, werden aktuell in hochkomplexe Strukturen gefasst – nur um den Status einer Verbriefung zu vermeiden, der zu höheren Kapitalanforderungen und Berichtspflichten führen würde. „Hilfreich wäre eine klare Aussage, dass bestimmte Mischfinanzierungsstrukturen nicht als Verbriefung gelten“, sagt Nikolova.

AGI hat die Aktivitäten rund um Impact Investing zu Jahresbeginn in einer neuen Einheit gebündelt. In der Untersektion Fremdkapitalinvestitionen, die Nikolova verantwortet, hat AGI seit 2017 mehr als 2 Mrd. Dollar aufgebracht. In einem Kooperationsprogramm mit der Weltbankgruppe wurden darüber hinaus mehr als 10 Mrd. Euro eingesammelt.

Im Bereich Impact Investing hätten sich bislang beispielsweise Family Offices engagiert, stellt Nikolova fest. Mittlerweile sei aber auch das Interesse größerer institutioneller Investoren vorhanden: „Es schlägt Wellen, was wir tun.“ So erklärten 50 der weltweit größten Pensionsfonds, die zusammen ein Vermögen von 3,3 Bill. Euro verwalten, einer Umfrage der Fondsgesellschaft DWS und der Forschungsfirma Create-Research zufolge, das Thema dringe in den breiten Kapitalmarkt vor (vgl. BZ vom 2. September).

Nikolova kündigt an, Allianz Global Investors werde in Zukunft auch entwickelte Märkte angehen. Es sind Investments in kleinere Firmen geplant, die beispielsweise in einer Start-up-Phase seien. Anfangs sollten kleine Summen investiert werden. Das Konzept könne skaliert werden, sobald es sich bewährt habe.

Impact Investing wird sich nach Überzeugung von Nikolova innerhalb von fünf Jahren gegenüber dem Konzept ESG (Umwelt, Soziales, Führung) durchsetzen. Dieser An­satz werde in gewisser Weise normaler Teil der Risikovorsorge.

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