Aktienmarkt scheint die Puste auszugehen
ck Frankfurt – In der abgelaufenen Woche mussten sich die Marktteilnehmer umstellen. Denn nach zehn Wochen in Folge mit Gewinnen musste der Dax mit einem Minus von 1,4 % auf 11 868 Punkte wieder etwas Boden preisgeben. Eine Rolle mag gespielt haben, dass die Notierungen zuvor von dem großen Verfallstermin ein wenig zu stark nach oben gezogen worden waren. Euro und Öl legen zuDass der Aktienmarkt eine Pause einlegte, ist aber angesichts der satten Gewinne um 21 % seit dem Jahresbeginn und der zudem im internationalen Vergleich herausragenden Performance nicht verwunderlich. Zudem stieg der Ölpreis durch die Eskalation der Kämpfe im Jemen an, und Zweifel an einer ersten US-Leitzinserhöhung im Verlauf des Sommers ließen den Euro Höhen von mehr als 1,10 Dollar erreichten. Nachgebende Ölpreise und vor allem Euro-Notierungen hatten in den Monaten zuvor maßgeblich zum Aufschwung des Marktes beigetragen.Nach Meinung der DZ Bank bestehen durchaus Chancen, dass der Aktienmarkt weiter steigt. Sie warnte am Freitag aber auch vor Übertreibungsgefahren. In kräftigen Aufschwungphasen könnten Aktienindizes in kurzer Zeit schon mal um 60, 70 oder gar 100 % zulegen, ohne dass Aktien dabei zum “Partythema” würden. Weil jetzt die konjunkturelle Erholung aber erst richtig in Tritt komme, seien für Anleger in den nächsten Monaten möglicherweise durchaus noch höhere Gewinne drin. Die Richtung der jüngsten Kursbewegung gehe in Ordnung: Schwacher Euro, niedrigere Rohstoffpreise und ein solider privater Verbrauch sind tragende Säulen für anziehende Unternehmensgewinne. Der Aufschwung bei den Unternehmen nach Jahren der Gewinnstagnation werde jedoch durch die frische Zentralbankliquidität drastisch überzeichnet. Die Rally bei Aktien und vermutlich auch Immobilien werde sich zunächst fortsetzen, weil der Hunger nach Rendite weiterhin frisches Geld in die Märkte locke, so die Bank, die den Dax zu Ultimo bei 12 500 Punkten erwartet. “Würden die Kurse danach noch weiter ansteigen, würde sich die heute bereits übertrieben hohe Bewertung an den Aktienmärkten nochmals stark ausweiten und die Märkte möglicherweise erneut in die Sphären früherer Übertreibungen wie der ,dotcom’-Blase, im Jahr 2000, oder den ,Roaring Twenties’ (bis zum Crash 1929) treiben.”Auch die Landesbank Baden-Württemberg sieht das Ende der Fahnenstange für den Dax als noch nicht erreicht an. Kurzfristig geht sie aber von einer Pause in der Aufwärtsbewegung aus. Da die Anleger die in diesem Jahr gekauften Titel mit einem Euro-Stoxx-50-Kurs von durchschnittlich 3 430 Zählern einstehen hätten, verfügten sie derzeit noch über einen Buchgewinn von gut 5 %. Daher bestehe eigentlich noch kein Grund zur Nervosität. “Da sich die Anleger jedoch nicht um die Früchte ihrer Arbeit seit Jahresbeginn bringen möchten, könnten sie nun trotzdem versucht sein, Gewinne zu realisieren. “Die Rally dürfte nun erst einmal Pause machen, die Zeichen stehen auf Konsolidierung. Wir gehen jedoch nach wie vor davon aus, dass das Jahreshoch noch vor uns liegt.”