ROHSTOFFE

Brent-Ölpreis legt um mehr als 2 Prozent zu

GFMS verweist auf schwache Goldnachfrage

Brent-Ölpreis legt um mehr als 2 Prozent zu

ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Donnerstag kräftig gestiegen. Die Notierung legte um 2,4 % auf 56,42 Dollar je Barrel zu. Händler verwiesen auf die Formschwäche des Greenback in den vergangenen Handelstagen. Gegenüber dem Hoch von diesem Monat hat sich die US-Währung um fast 4 % verbilligt, gemessen am Dollar-Index, der die Bewegungen der Währung gegenüber den wichtigsten sechs Partnerwährungen feststellt.Am Mittwoch hatte die Energy Information Administration (EIA) der US-Regierung mitgeteilt, dass die Bestände sowohl an Rohöl als auch an Benzin im Vergleich zur Vorwoche deutlich gestiegen sind. Insbesondere sind die Bestände an Benzin besonders kräftig um 6,8 Mill. Barrel im Vergleich zur Vorwoche geklettert. Außerdem hat es sich um den vierten wöchentlichen Anstieg in Folge gehandelt. Dies deutet auf eine schwache Nachfrage hin. Am Donnerstag spielte dies am Markt jedoch kaum noch eine Rolle. Die Zahlen der US-Regierung hatten auch gezeigt, dass die amerikanische Ölproduktion seit Mitte vergangenen Jahres um mehr als 6 % auf 8,96 Mill. Barrel pro Tag (bpd) gestiegen ist. Damit ist klar, dass der Anstieg der US-Produktion die Bemühungen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hinsichtlich eines Abbaus des Überangebotes erschwert.Derweil gibt es nach wie vor Hinweise auf einen Kampf um Marktanteile zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. So ließ die saudische Regierung verlauten, dass die Ölmengen, die an den wichtigen Abnehmer Japan geliefert werden, trotz der geplanten Förderdrosselung nicht reduziert werden sollen. Demgegenüber teilte der iranische Ölminister Bijan Zanganeh mit, dass die Produktion seines Landes fast 3,9 Mill. bpd erreicht hat. Im Rahmen der Opec-Übereinkunft von November 2016 ist dem Iran die Ausweitung seiner Förderung durchaus erlaubt.Der Goldpreis hat um 1,2 % auf 1186,34 Dollar die Feinunze nachgegeben. Händler verwiesen darauf, dass der Dollar trotz der Schwäche der Vortage am Donnerstag leicht zugelegt hat. Zudem gaben die Analysten der Thomson-Reuters-Tochter GFMS bekannt, dass die Nachfrage nach physischem Gold im vergangenen Jahr um 20 % gesunken sei, damit auf den niedrigsten Stand seit dem Krisenjahr 2009. Dadurch habe sich 2016 auf dem Weltmarkt ein Überangebot von 1 176 Tonnen ergeben. Im Jahr zuvor hatte das Überangebot lediglich 220 Tonnen betragen. Mit Blick auf die zunehmenden politischen Spannungen unter anderen durch den neuen US-Präsidenten Trump gehen die Analysten von GFMS für das laufende Jahr von einem durchschnittlichen Goldpreis von 1 259 Dollar je Feinunze aus.