Dax muss deutliche Verluste hinnehmen
Finanzmärkte
Dax muss deutliche
Verluste hinnehmen
tom Frankfurt
Belastet von schwachen US-Börsen haben sich die Anleger am Dienstag auch von den europäischen Aktienmärkten abgewendet. Der Dax rutschte um deutliche 2,3% auf 23.487 Zähler ab und damit weit unter die runde Marke von 24.000 Punkten. „Der deutsche Leitindex verabschiedet sich heute von der 24.000-Punkte-Marke“, kommentierte IG-Analyst Christian Henke.
Einer der größten Verlierer im Dax war die Aktie von FMC, die eine Verkaufsempfehlung durch die UBS belastete. Analyst Graham Doyle verwies auf strukturelle Risiken hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den USA und die Gefahr sinkender Konsensschätzungen für das operative Ergebnis. Die Aktie verlor am Dienstag 5%. Unter den Verlierern waren auch Siemens. Die Papiere gaben nach einer Abstufung durch Bernstein Research auf „Market-Perform“ nach.
Prognose eingestampft
Zu einem regelrechten Kurssturz kam es im SDax, wo die Titel von SMA Solar nach einer eingestampften Jahresprognose in der Spitze um fast 30% einbrachen. Der Solartechnikkonzern stellte für 2025 statt eines Gewinns einen operativen Verlust von bis zu 80 Mill. Euro in Aussicht. „Bei SMA Solar jagt eine Hiobsbotschaft in Form von Gewinnwarnungen die andere“, sagte RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar. „Es läuft aktuell überhaupt nicht, sowohl die Nachfrage nach Wechselrichtern für PV-Anlagen aus dem gewerblichen als auch aus dem privaten Bereich bleibt schwach, und es ist keine Besserung in Sicht.“
Angesichts der Finanzlage vieler Länder machten Investoren zudem einen großen Bogen um Staatsanleihen aus der Eurozone mit langer Laufzeit. Im Gegenzug zogen die Renditen weiter an. Die Rendite der 30-jährigen Bundesanleihe kletterte um fünf Basispunkte auf 3,41% und damit auf den höchsten Stand seit 2011. Auch in Großbritannien und Frankreich erreichten die Renditen langfristiger Staatsanleihen den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt.