Aktienmärkte

DZ Bank hebt Dax-Jahresendziel an

Die DZ Bank ist optimistischer als viele Marktteilnehmer. Sie hat die Kursziele für Dax, Euro Stoxx 50 und S&P 500 angehoben.

DZ Bank hebt Dax-Jahresendziel an

DZ Bank hebt Dax-Jahresendziel an

Nun 18.200 Punkte per Ultimo 2024 erwartet – Optimismus auch für den S&P 500

ku Frankfurt

Die Analysten der DZ Bank haben ihre Jahresendziele für dem Dax, den Euro Stoxx 50 und den amerikanischen S&P 500 für das Jahresende 2024 angehoben. Für den Dax halten sie nun 18.200 Punkte für angemessen. Bezogen auf das aktuelle Niveau wäre dies ein Anstieg von knapp 11%, womit es sich erneut um ein gutes Jahr für den Dax handeln würde. Dem Euro Stoxx 50 sagen sie ein Jahresendniveau von 4.900 Zähler voraus, was einem Anstieg von ebenfalls 11% entsprechen würde. Für den wichtigsten amerikanischen Benchmark-Index gehen sie per Ultimo 2024 von 5.200 Punkten aus, damit von einem Anstieg von knapp 10%. „Dies spiegelt keinen übertriebenen Optimismus wider, sondern eher die weiter nachlassenden Belastungsfaktoren aus den vergangenen Jahren“, betonen die Kapitalmarktexperten der Bank.

Aktuell stünden viele vermeintliche Marktübertreibungen als Kursrisiko im Fokus der Anleger. Diese Punkte werden allerdings von der DZ Bank hinterfragt, die darauf hinweist, dass sich viele Gründe für weiteres Kurspotenzial finden ließen. Auf das Argument, es gebe bereits eine Überpositionierung in Aktien, entgegnen sie, dass immer noch enorme Summen zur Investition bereit stünden. Bei den hohen kurzfristigen Zinsen seien im vergangenen Jahr unglaubliche 1.300 Mrd. Dollar in amerikanische Geldmarktfonds geflossen. Bei perspektivisch sinkende Zinsen seien Umschichtungen in rentierlichere Anlagen wie Aktien programmiert. In Deutschland seien immerhin rund 4 Mrd. Euro in Geldmarktfonds gegangen.

Schwenk der Notenbanken

Zudem sei unumstritten, dass in diesem Jahr ein Schwenk der Notenbanken erfolgen werde. Allerdings würden die Markterwartungen zu Timing und Anzahl der Zinssenkungen kritisiert. Derzeit würden jeweils sechs Senkungen von jeweils 25 Basispunkten von Fed und EZB bereits ab dem ersten Halbjahr 2024 avisiert. Die Analysten räumen ein, dass Marktenttäuschungen bei den Zinsentscheidungen zu temporären Volatilitätsspitzen führen könnten. Dennoch bleibe der Trend bezüglich nachlassendem Inflationsdruck und daher weiter sinkenden Zinsen bestehen. „Aus strategischer Sicht unterstützt dies die Aktienmärkte“, erwarten die Experten. Die Fed habe wieder mehr Spielraum und eher die Absicht, die US-Konjunktur und den Aktienmarkt durch mögliche Zinssenkungen zu stützen.

Die Analysten der Bank sind auch nicht von dem Argument überzeugt, es gebe zu viel Optimismus. Ihrer Meinung nach gibt es stattdessen immer noch zu viel Pessimismus. Die Jahresendrally sei im Oktober 2023 von sehr niedrigen Niveaus gestartet. Für den Dax seien es hinsichtlich der Bewertung und der Kursentwicklung sogar Jahrestiefstände gewesen. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Dax liege mit 13,4 unterhalb des historischen Durchschnitts auf einem Niveau, das zuletzt während existenzieller Wirtschaftskrisen zu sehen war wie der Corona-Krise des Jahres 2020 und dem Brexit des Jahres 2016.

Auch hinsichtlich des Themas künstliche Intelligenz (KI) sprechen die Analysten nicht von einer Übertreibung. Der Technologiesektor sei und bleibe ein Wachstumszentrum in einer sonst wachstumsarmen Welt. Ein Grund dafür sei das enorme Ertragspotenzial durch KI.

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