Anlagestrategie

DWS erwartet 2022 Aktienkurs­anstiege

Aktien gehören für die DWS zu den renditeträchtigen Anlagen im kommenden Jahr. Die Bewertungen dürften ihren Höhepunkt danach allerdings erreicht haben.

DWS erwartet 2022 Aktienkurs­anstiege

kjo Frankfurt

Aktien werden auch im kommenden Jahr zu den renditeträchtigsten Anlagen gehören, allerdings ist das Kurspotenzial deutlich niedriger als im laufenden Jahr. Die DWS erwartet Kurssteigerungen im mittleren einstelligen Prozentbereich. „Die Bewertungen dürften ihren Höhepunkt erreicht haben. Die Kursentwicklung dürfte im kommenden Jahr von der Entwicklung der Unternehmensgewinne abhängen“, so Marcus Poppe, Fondsmanager für globale Aktien. Die häufig thematisierte Frage, wie sich europäische Aktien im Vergleich zu US-Aktien entwickeln werden, laufe letztlich darauf hinaus, ob Value- oder Growth-Aktien bessere Aussichten haben. Europa habe einen deutlich höheren Anteil an Value-Aktien, die USA seien im Technologiebereich deutlich besser aufgestellt. „Ich sehe nicht, dass sich an der Vorliebe der Investoren für Wachstumswerte grundsätzlich etwas ändern wird“, sagte Poppe anlässlich des Kapitalmarktausblicks der DWS.

Europäische Aktien seien zwar niedriger bewertet als US-Titel. Das bedeute aber nicht, dass sie ein höheres Kurspotenzial hätten. Solange die realen Renditen im negativen Bereich blieben, dürften sich Wachstumswerte weiterhin überdurchschnittlich entwickeln. Bei einem stärkeren Zinsanstieg dagegen könnten die nicht so zinssensitiven Value-Werte profitieren, wie Industrie- oder Autowerte. Einen Trend mit großem Potenzial, der weit über das kommende Jahr hinausgehe, sieht Poppe in der Dekarbonisierung. Saubere Technologien seien für Industrieunternehmen genauso wichtig wie für Infrastrukturunternehmen und Technologiewerte. Die Wachstumsaussichten für das kommende Jahr beurteilt Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege der DWS, gut, auch wenn die Dynamik nachlassen dürfte. „Wir erwarten, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr in der Eurozone mit 4,6% wächst“, sagt er. Damit sollte die Eurozone etwas stärker als die USA mit 4% zulegen.

Auch für die Notenbanken sei die Situation herausfordernd und der Weg aus der extrem lockeren Geldpolitik lang. In den USA dürfte die Rückführung der Anleihekäufe bis Mitte des Jahres 2022 abgeschlossen sein. Die erste Zinserhöhung könnte im vierten Quartal anstehen. In Europa dagegen sei noch keine Zinserhöhung in Sicht, weder im kommenden Jahr noch 2023.

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